Die Mannschaft gewinnt ihr letztes Verbandsliga-Heimspiel gegen Tübingen mit 4:3 Toren (1:0) und hat jetzt beim Finale auch den direkten Klassenerhalt in der eigenen Hand.

Rutesheim - Dass im Sportpark Bühl gegen Ende hin noch einmal Spannung aufkam, damit hatten wohl nur die wenigsten der gut 200 Zuschauer gerechnet. Die Mannschaft von Trainer Rolf Kramer lag im Verbandsligaspiel gegen die TSG Tübingen eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff mit 4:1 vorn, doch sie ließ die Gäste in den letzten zehn Minuten bis auf ein Tor herankommen. Plötzlich fing das große Zittern an. „Das war ärgerlich“, befand der Heim-Coach. „In so einer Situation müssen wir das Ganze einfach ruhiger zu Ende spielen.“ Schließlich brachten die Hausherren den knappen Vorsprung aber über die Zeit und gewannen verdient mit 4:3 (1:0). Nach Ansicht Kramers war es kein Spiel, in dem seine Mannschaft geglänzt hatte. „Aber wir haben die Partie relativ gut kontrolliert und die Tore in den entscheidenden Situationen gemacht“, sagte er. Viel wichtiger waren aber die drei Punkte – vor allem mit Blick auf das letzte Saisonspiel in Ilshofen. Rutesheim hat zwar den Relegationsplatz sicher, kann aber bei einem weiteren Sieg noch auf Platz zwölf vorrücken und damit den direkten Klassenerhalt klarmachen – Neckarrems und Sindelfingen, die beide einen Punkt mehr haben, treffen am letzten Spieltag im direkten Duell aufeinander. Deswegen war Kramer nicht nur über den Spielverlauf verärgert. „Wäre das Ding heute in die Hose gegangen, dann hätten wir uns auch die Chance auf das Finale verbaut“, sagte er.

 

Wie vor dem Spiel angekündigt, verstärkte der Rutesheimer Trainer die Offensive und schickte Kapitän Christopher Baake in die Spitze, um den zuletzt auf sich allein gestellten Steffen Hertenstein zu unterstützen. Diese Entscheidung tat dem Spiel der Hausherren gut. Überhaupt war es ein Start nach Maß für die SKV. Es waren keine zwei Minuten gespielt, da lag Rutesheim schon mit 1:0 vorn. Zuvor wurde Luca Alberici nach einem schnell vorgetragenen Angriff über die rechte Seite im Strafraum von den Beinen geholt, und Alexander Wellert verwandelte sicher vom Punkt. Mit der frühen Führung im Rücken rissen die Gastgeber das Spiel an sich, doch Torchancen waren zunächst Mangelware. So blieb es bei der 1:0-Halbzeitführung. Rolf Kramer sah sich auch im zweiten Durchgang nicht veranlasst, die Taktik zu ändern. Neben der munteren Doppelspitze sorgten nämlich auch Daniel Elfadli und Luca Alberici für ordentlich Betrieb auf den Außenbahnen. Und dies zahlte sich nach einer knappen Stunde aus: Alberici flankte von rechts auf Wellert, der mustergültig im Strafraum ablegte, und der mitgelaufene Hertenstein schob den Ball flach ins linke untere Eck – 2:0. Wenig später landete der Ball nach einer Kopfballverlängerung bei Tübingens Lars Lack, der allein auf den Rutesheimer Keeper Julian Bär zulief und ihm mit einem flachen Schuss keine Chance ließ. Die Hausherren zeigten sich davon unbeeindruckt und sorgten mit einem Doppelschlag für zunächst klare Verhältnisse: Erst stellte Hertenstein mit seinem zweiten Tor den alten Abstand wieder her (71.), dann traf Baake zum 4:1 (75.). Wer aber dachte, die Sache wäre durch, wurde eines Besseren belehrt.

Jetzt waren es die Tübinger, die das Spiel machten, und die Hausherren, bei denen sich die Ungenauigkeiten häuften, kamen kaum noch über die Mittellinie. Innerhalb von zwei Minuten verkürzten die Gäste auf 4:3. Der für Rutesheim eingewechselte Jonas Arcalean scheiterte in der dreiminütigen Nachspielzeit gleich zweimal am Gäste-Keeper. Jetzt geht es für die SKV Rutesheim an diesem Samstag, 9. Juni, zum Tabellenzweiten nach Ilshofen. „Dass wir da mit einem Sieg den Klassenerhalt klarmachen können, ist überragend für uns“, sagte Trainer Kramer, wenngleich ihm bewusst war, dass es kein leichtes Spiel wird. Die Gastgeber werden ganz sicher nicht mit angezogener Handbremse spielen, denn für Ilshofen geht es noch um die Meisterschaft. SKV Rutesheim: Bär, Vaihinger, Wellert, Haug, Trefz, Baake (78. Weeber), Müller (55. Arcalean), Gebbert, Elfadli (71. Weiß), Alberici (90. Wemmer), Hertenstein.