Der Fußball-Verbandsligist kassiert gegen Türk Spor Neu-Ulm nach 2:0-Führung zur Pause eine 2:3-Niederlage.

Ditzingen - Der TSV Heimerdingen und seine Heimspiele – das sind in dieser Saison zwei Dinge, die so gar nicht zusammen passen. Siebenmal ging es bislang zu Hause zur Sache. Von möglichen 21 Punkten blieben lediglich vier im Strohgäu. Dabei fühlen sich die Gäste auf dem kleinen Rasenplatz doch vermeintlich so unwohl.

 

Jüngstes Misserfolgs-Erlebnis für den TSV: das 2:3 gegen Türk Spor Neu-Ulm. Und das auch noch nach einer 2:0-Führung, mit nummerischer Überzahl ab Minute 71 und einem vergebenen Elfmeter. Der Trainer Daniel Riffert war nach diesen 90 Minuten sichtlich bedient. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass Punkte, die am Ende vielleicht fehlen, liegen gelassen wurden. Siehe die Partie gegen den FSV Hollenbach, als die Gäste in der 90. Minute zum 1:2 trafen. Siehe die Partie gegen die TSG Tübingen, als der TSV bis zur 89. Minute noch mit 2:1 in Führung lag und am Ende mit 2:3 verlor – eine Niederlage, die richtig weh getan hat.

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Nicht minder schmerzt auch die gegen Türk Spor. Der TSV Heimerdingen hatte die ersten zehn starken Minuten der gut kombinierenden Neu-Ulmer schadlos überstanden. Unter anderem, weil Lukas Emmrich einen Kopfball von Antonio Pangallo entschärfte und der Nachschuss von Burak Tastan knapp drüber ging. Und dann schlug die Heimelf zurück. Die Flanke von Alexander Grau fand den Kopf von Amin Latifovic – 1:0 (10.). Eine abgewehrte Ecke wurde zum Ausgangspunkt des zweiten Treffers. Wieder leistete Grau mit einem Pass nach innen die Vorarbeit, Michele Ancona ließ mit einer Täuschung den gegnerischen Schlussmann Ediz Özer ins Leere laufen – 2:0 (17.). Die dritte Chance des ersten Durchgangs blieb ungenutzt. Pangallo klärte den Schuss von Robin Rampp auf der Linie (45.+1). Wer weiß, was ein 3:0 zu diesem Zeitpunkt mit dem Gegner gemacht hätte.

Neu-Ulm kam zielstrebig aus der Kabine, auf Heimerdinger Seite lief zunächst gar nichts mehr zusammen. „Keiner hat sich mehr verantwortlich gefühlt und an die Ordnung gehalten. Dazu haben wir auch noch Sicherheitsabstand zum Gegner gehabt“, monierte Daniel Riffert. Das Fehlen des angeschlagenen und zur Pause ausgewechselten Antonio Di Matteo machte sich bemerkbar. Zusammen mit Marvin Pietruschka hatte er in der ersten Hälfte im Mittelfeld-Zentrum viele Löcher gestopft.

Anschlusstor per Elfmeter

Ein von Alessio Sapia unnötig verursachter Foulelfmeter gab das Startsignal für die Neu-Ulmer Aufholjagd. Mehmet Ali Fidan verwandelte sicher (54.) und bereitete elf Minuten später mit seiner Hereingabe den Ausgleich vor. Der kurz zuvor eingewechselte Nico Schmitz hielt den Fuß zum 2:2 hin.

Doch es kam noch schlimmer für den TSV Heimerdingen. Nach Gelb-Rot gegen Adin Kajan kassierte die Heimelf den dritten Gegentreffer auch noch in Überzahl. Gabriel Fotas unsauberen Pass verstolperte Widmaier, Türk Spor schaltete schnell um, und erneut Schmitz traf zum 3:2 (74.). Erst die letzten 15 Minuten gehörten wieder den Gastgebern. Doch es passte ins Bild der Heimerdinger Heimmisere, dass zunächst Michele Ancona per Foulelfmeter scheiterte (80.), und Robin Rampp sowie Tim Schlichting mit ihren Schussversuchen erfolglos blieben.

TSV Heimerdingen: Emmrich, Pellegrino, Schlichting, Fota, Sapia, Grau (68. Offei), Pietruschka, Di Matteo (46. Widmaier), Latifovic, M. Ancona, Rampp.