Nach der 1:5-Niederlage bei der TSG Backnang erwartet die Mannschaft des SV Fellbach an diesem Samstag die SKV Rutesheim in der Verbandsliga.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Der Angriff der TSG Backnang kam nicht überraschend. Aber ein bisschen überrascht sahen die Gäste dann doch aus, als Mario Marinic den Ball am Mittwoch zum 1:0 ins Tor köpfelte. Zwar waren schon auch drei der Sicherheitsbeauftragten des SV Fellbach am eigenen Torraum, so richtig nahe kamen sie dem wieselwendigen Angreifer beim Abwehrversuch aber nicht. Auch beim 3:0 des 34-Jährigen, früher selbst beim SV Fellbach, hielten die Verteidiger respektvoll Abstand. Und wenn Mario Marinic so viel Zeit und Platz hat, dann fallen ihm tolle Sachen ein wie dieser Seitfallzieher kurz nach der Pause. „Das war doch eine schöne Flugeinlage“, sagt der Torjäger vergnügt. Es war aber auch fast ein bisschen unfair: Denn hier trafen gewissermaßen Schüler auf den Meister. Auch die Schüler spielen allerdings in der Verbandsliga, und deshalb müssen sie nach der 1:5-Niederlage bei der TSG Backnang rasch dazulernen. Schon an diesem Samstag, 15.30 Uhr, erwartet sie daheim gegen die SKV Rutesheim die nächste Prüfung.

 

Mario Marinic trifft seit vielen Jahren sehr oft für sein Team, aber nicht sehr oft hat er dabei so viel Bewegungsfreiheit wie zuletzt gegen den SV Fellbach. „Wir waren bei den Gegentoren zu passiv, keiner hat sich verantwortlich gefühlt. Und einer wie Mario Marinic macht aus wenigen Chancen seine Tore“, sagt Ioannis Tsapakidis, der neue Assistenztrainer des Aufsteigers. „Das ist halt schon meine Stärke“, sagt der Backnanger Offensivspieler. Es ist ja gar kein Geheimnis, dass er seinen Bewachern bei Gelegenheit auch mit fast 35 noch geschmeidig zu entwischen weiß. Wie er das genau anstellt, das ist für die Gegenspieler mitunter aber schon ein Geheimnis. „Das ist ein anderes Niveau in der Verbandsliga, wir müssen uns dieses Niveau erst noch erarbeiten“, sagt Ioannis Tsapakidis.

In diesen ersten Saisonwochen, das ist angesichts der nun stärkeren Widersacher nicht gerade hilfreich, muss der Fellbacher Verbund zunächst einmal das Niveau der ersten Jahreshälfte erreichen. Urlaub und Verletzungen haben nicht wenige der wesentlichen Kräfte beim Aufsteiger zurückgeworfen. Das Aufgebot ist in diesen Tagen erst richtig zusammen; bis Form und Abstimmung richtig passen, wird es wohl noch etwas länger dauern. „Es ist eine Riesenaufgabe, unsere Mannschaft schnellstmöglich heranzuführen“, sagt Giuseppe Greco. Der Cheftrainer muss bei diesem Bemühen jetzt allerdings auch noch um einen bangen, der in den ersten drei Verbandsliga-Begegnungen zu den Aktivposten gehörte: Niklas Weiß, 21, musste in Backnang nach 55 Minuten in fortwährender Alarmbereitschaft mit Wadenproblemen vom Spielfeld. Dafür ist Claudio Paterno, 20, aus dem Urlaub in Kalabrien zurück. Kann sehr gut passieren, dass er an diesem Samstag direkt in die Startformation rücken wird. Der Experte für das Geschehen auf der rechten Außenbahn zählt zu jenen, die in der Landesliga mit Verlässlichkeit zum Aufstieg beigetragen haben. Wie Niklas Weiß oder auch der 26-jährige Kapitän Koray Yildiz, der nach Urlaub und Verletzung nun wieder den Rhythmus aufnehmen kann.

Ungewiss aber, ob das Team des SV Fellbach an diesem Samstag den Rhythmus der SKV Rutesheim aufnehmen kann. Die Gäste wären im Juni fast in die Oberliga geklettert. Sie sind vielleicht – auch ohne Mario Marinic – gar nicht wirklich schwächer als die TSG Backnang. SV Fellbach: Gutsche – Paterno, Njie, Weiß, Dao, Miller, Yildiz, Jelic, Jaric (Ly), Sönmez, Wehaus.