Wie der SV Fellbach in Corona-Zeiten Unterstützung erfährt.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Die Bundesliga-Verantwortlichen wollen der Coronavirus-Pandemie und den daraus resultierenden Existenzsorgen mit Geisterspielen entgegentreten. Ein kühnes Unterfangen, weil Fußball ein Kontaktsport ist und ansonsten auf diesem Planeten gerade Abstandsregeln die wichtigsten Regeln sind. Geisterspiele, also Spiele ohne Besucher, taugen bei den Amateuren ohnehin nicht als Lösung, weil sie keine Fernseheinnahmen zu bekommen haben, denen sie auch in Corona-Zeiten nachjagen müssen. Die Amateure brauchen ihre Zuschauer. Deshalb wird es bei ihnen keine Geisterspiele geben, sehr wahrscheinlich demnach auch keine weiteren Begegnungen in dieser Runde. „Eine Fortführung der Saison wäre schwachsinnig“, sagt Ioannis Tsapakidis: „Wie sollte das denn gehen?“ Der Sportliche Leiter und Assistenztrainer des Verbandsliga-Vorletzten SV Fellbach versucht die Zeit ohne Geisterspiele und Einkünfte zu überbrücken. Zum Beispiel mit sogenannten Geisterspieltickets. Mag das Ligageschehen auch seit rund acht Wochen ruhen: Die Fußballer des SVF bieten – bis auf Weiteres virtuelle – Eintrittskarten und Rote vom Grill an (www.geisterspieltickets.de/sv-fellbach). Wer sich beteiligt, kann die Gutscheine später bei einem Heimspiel auch noch tatsächlich einlösen, wenn er das denn will. „Wir haben mit dieser Aktion seit Mitte April eine hohe dreistellige Summe erzielt“, sagt Ioannis Tsapakidis, der das Amt des Sportlichen Leiters der Fußballabteilung seit Anfang März bekleidet. Nun macht er sich mit Verve daran, Strukturen zu verbessern, Abteilungsmitglieder näher zusammenzubringen oder die Sponsorenpflege und -suche zu intensivieren. „Der SV Fellbach hat sehr viel Potenzial“, sagt Ioannis Tsapakidis. Und damit meint er auch: in sportlicher Hinsicht.

 

Noch wissen der Cheftrainer Giuseppe Greco und sein lange vertrauter Weggefährte in dieser beispiellosen Weltlage nicht, was vollends mit der Saison 2019/2020 passieren soll und in welcher Spielklasse der SVF in der nächsten Runde auflaufen wird. Eine Entscheidung des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) wird Ende dieser Woche erwartet. Wie alle Abstiegskandidaten mussten die Fellbacher dem künftigen Kader ohne Planungssicherheit erste Konturen geben. Beim SVF sind die Konturen schon recht weitgehend. 15 Spieler aus dem Verbandsliga-Aufgebot haben ihre Vereinbarung mit dem Verein laut Ioannis Tsapakidis bereits über den Juni hinaus verlängert. Weitere Gespräche laufen. Auch mit externen Kandidaten, die in den meisten Fällen gute Bekannte sind. Näheres will der Sportliche Leiter aber erst kundgeben, wenn er Näheres vom WFV weiß.