Die Vertreter der Vereine nehmen Stellung, am 20. Juni entscheidet der Verbandstag. Wann auch immer diese Saison beginnen wird, Giuseppe Greco und Ioannis Tsapakidis dürfen davon ausgehen, dass sie für die Verbandsliga planen und nicht für die Landesliga.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Der Fußball fordert Ioannis Tsapakidis auch in diesen Tagen, obschon sich der Fußball auf den Amateurplätzen noch lange auf kontaktlose Übungseinheiten beschränken wird. Ioannis Tsapakidis ist nicht nur Assistenztrainer der ersten Mannschaft des SV Fellbach. Er ist auch Sportlicher Leiter und bereitet gerade in dieser Funktion mit dem Chefcoach Giuseppe Greco die nächste Saison vor. Wann auch immer diese Saison beginnen wird, Giuseppe Greco und Ioannis Tsapakidis dürfen davon ausgehen, dass sie für die Verbandsliga planen und nicht für die Landesliga. Vor zwei Wochen hatten die drei baden-württembergischen Fußballverbände Vereine und Öffentlichkeit informiert, dass sie das am 12. März aufgrund der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Ligageschehen in dieser Runde nicht wieder aufnehmen wollen. Der Betrieb soll bis zum 30. Juni offiziell für beendet erklärt werden. Die Erstplatzierten der mittels Quotientenregel errechneten Tabellen sollen demnach in die nächsthöhere Etage aufsteigen dürfen. Und die wesentliche Nachricht für den Verbandsliga-Vorletzten SV Fellbach: Laut der Pressemitteilung der drei Landesverbände muss wie erwartet niemand absteigen. Die Präsidiumsempfehlung auch des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) – wie des Badischen und des Südbadischen Fußballverbandes – bedarf allerdings der Zustimmung des Verbandsvorstands und jener der Delegierten eines außerordentlichen Verbandstages im Juni.

 

Nach der Bekanntgabe hatten die mehr als 1500 Vereine, die am Spielbetrieb des WFV teilnehmen, die Möglichkeit, Stellung zu beziehen. 594 Vereine nahmen die Gelegenheit binnen Wochenfrist wahr. Der Verbandsvorstand will nun die Einsendungen auswerten und daraus weitere Erkenntnisse gewinnen. „Wir haben in den Vorberatungen vieles bedacht. Aber es hat sich gezeigt, dass die intensiven Diskussionen in unseren Vereinen noch einzelne neue Aspekte hervorgebracht haben. Wir wollen das bestmögliche Ergebnis, und deshalb sind wir gut beraten, uns mit jedem konstruktiven Gedanken auseinanderzusetzen“, sagt Frank Thumm, der Hauptgeschäftsführer des WFV.

Eine überwältigende Mehrheit der Vereinsvertreter hat sich laut WFV ebenfalls dafür ausgesprochen, die Saison ohne weitere Bemühungen zum 30. Juni zu beenden und nicht zu einem späteren Zeitpunkt nach der Sommerpause fortzusetzen. Kritik gab es verschiedentlich daran, dass der Abstieg entfallen soll. Das führe zu verdichteten Spielplänen und verschärfter Situation in der nächsten Runde. Gewiss ist: Die Mannschaften des SV Fellbach und anderer Vereine auf Abstiegsplätzen spielen künftig lieber öfter als weiter unten. Starttermin und Spielmodus der Saison 2020/2021 sind aufgrund der Corona-Krise im Moment aber eh noch gar nicht beschlossen. Beanstandet worden ist hier und da auch der Umstand, dass nur jeweils ein Aufsteiger vorgesehen ist. Darunter sind sehr wahrscheinlich sehr viele, und das ist ja auch sehr verständlich, deren Teams auf dem zweiten oder dritten Tabellenplatz zu finden sind.

Nun ist der Verbandsvorstand des WFV an der Reihe, unter Berücksichtigung der Stellungnahmen der Vereine Anträge vorzubereiten. Die Entscheidung trifft dann am 20. Juni der Verbandstag.