Die Saison des SV Perouse in der Fußball-Bezirksliga war von Turbulenzen geprägt. Der SV Leonberg/Eltingen blickt auf ein besonderes Highlight.

Kurz nach der Winterpause sah es kurzfristig so aus, als würde der SV Perouse die Bezirksligarückrunde nicht zu Ende spielen können. Der langjährige Vorsitzende Reinhard Giek war schwer erkrankt, der Vorstand um den Zweiten Vorsitzende Roland Krebs hatte kurzfristig keinen Zugriff auf die Konten. In dieser Phase sprang auch noch ein Trainer ab, der dem SV Perouse eigentlich schon für die Rückrunde zugesagt hatte. Es sah so aus, als würden auch die sieben hochkarätigen Neuzugänge deswegen ihr Bleiben infrage stellen. Als jedoch Co-Trainer Erkan Karaca das Ruder noch einmal übernahm und der Vorstand eine neue Vereinbarung mit den Spielern ausgehandelt hatte, war das Worst-Case-Szenario vom Eis.

 

Klassenerhalt spät gesichert

Dennoch verlief die Rückrunde für den SV Perouse, der zur Winterpause mit 17 Zählern noch auf einem Abstiegsplatz gelegen war, alles andere als rund. Erst am vorletzten Spieltag wurde der Klassenverbleib faktisch gesichert, am Ende betrug der Vorsprung auf den Relegationsplatz gerade einmal drei Punkte. Verantwortlich dafür war in erster Linie der Chancenwucher der Offensive, den Coach Karaca quasi Woche für Woche bemängelte. Weniger als die 59 Treffer haben nur die beiden Absteiger TSV Heimsheim (40) und SV Gebersheim (55) zu verzeichnen. Gut arbeitete hingegen die Defensive, die 62 Gegentore werden nur von vier Teams in der Liga unterboten.

Mit Erkan Kilic kommt zur neuen Saison ein erfahrener Trainer zum SV Perouse, für den dies eine Rückkehr zu seinen Wurzeln als Spieler und Trainer ist. Er wird eine weitgehend neue Mannschaft aufbauen müssen, mindestens acht Abgänge stehen bereits fest. Kilic wird diese größtenteils mit jungen Akteuren seines Ex-Vereins TSV Heimsheim kompensieren, sieben Perspektivspieler folgen ihm zum SV Perouse. „Mir schwebt ein Kader von 22 bis 24 Spielern vor, die aus der Gegend sind und sich möglichst kennen“, erklärt er. Trainingsauftakt ist am 10. Juli.

Mit anderen Ambitionen gestartet

Unerwartet lange zittern musste auch der SV Leonberg/Eltingen, der als unglücklicher Landesliga-Absteiger mit anderen Ambitionen in die Saison gegangen war. Doch das Team musste einige Abgänge verkraften, zudem fehlten in der Hinrunde mit Fabian Hahlgans und Julian Häusler zwei Korsettstangen in der Defensive wegen eines Auslandssemesters. „Wir sind in der Hinrunde unter Druck geraten, weil wir eher nach hinten gucken mussten als wie geplant nach vorne“, erklärte SV-Coach Benjamin Schäffer. Gerade einmal 22 Zähler hatte der SV zur Winterpause auf dem Konto, nur vier mehr als der erste Absteiger.

Obwohl Hahlgans und Häusler in der Rückrunde die Innenverteidigung stabilisierten und Rückkehrer Ennio Ohmes (von der SKV Rutesheim) in 17 Spielen 16 Treffer erzielte, musste der SV bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenverbleib bangen. „Wir hatten nie richtig Ruhe“, stellte Coach Schäffer angesichts des verschärften Abstiegs fest. Mit Rang acht ist der Trainer am Ende zufrieden. „83 geschossene Tore sind perfekt, aber die 64 Gegentore sind zu viele“, lautet seine Analyse. Es hätte sehr viel früher Ruhe einkehren können, wenn die dominante Spielweise auch in Tore umgemünzt worden wäre. Zehn bis zwölf Punkte mehr wären möglich gewesen, glaubt Schäffer.

Der SV hat Ziele schon ausgemacht

Mehr als nur eine Kompensation war der Sieg im Bezirkspokal durch ein 1:0 im Finale über den FV Löchgau II. „Den Titel möchten wir gerne verteidigen – und in der Liga oben mitspielen“, gibt Schäffer als Ziel für die neue Saison aus. Mit Steve Zimmer (tritt kürzer), Paul Rössle (zweite Mannschaft) und Marco Gritsch (Karriereende) müssen drei Abgänge verkraftet werden. Dafür rücken neun A-Jugendliche auf. Und in Joshua Trefz kehrt von der SKV Rutesheim ein verbandsligaerfahrener Akteur nach sechs Jahren zu seinem Heimatverein zurück.