Wegen der bevorzugten Behandlung für den FC Sevilla bleiben Dutzende Flugpassagiere am Boden. Die Reaktionen in Spanien fallen heftig aus.

Dutzende Flugpassagiere sind in Spanien wegen der bevorzugten Behandlung für ein Fußballteam am Boden geblieben. Der Zwischenfall ereignete sich am späten Samstagabend und sorgte in Spanien nicht nur bei den Betroffenen für Kritik und Aufregung. Die renommierte Zeitung „El País“ sprach am Montag von einer „surrealistischen Situation“. Was geschah? Die Airline Air Nostrum strich ihren Flug von Vigo nach Madrid ersatzlos, um mit dem dafür vorgesehenen Flieger das Team des FC Sevilla zu transportieren, weil die vom Club gecharterte Maschine defekt und nicht einsatzfähig war.

 

„Das passiert nur in einer Bananenrepublik. Der Fußball darf bei uns alles und alle überrumpeln“, zitierte „El País“ einen betroffenen Mann. Andere Medien schrieben, die Airline habe ermöglicht, dass sich die Fußballer „vordrängeln“ und die betroffenen Kunden in Vigo im Nordwesten des Landes zu später Stunde „ihrem Schicksal überlassen“.

Airline räumt „bedauerlichen Fehler“ ein

Nach Medienberichten gab es für die Betroffenen auch am darauffolgenden Tag keinen Flug in die Hauptstadt, so dass die meisten die rund 600 Kilometer zwischen Vigo und Madrid am Sonntag mit Bussen und Taxis zurückgelegt hätten, weil sie Termine oder interkontinentale Verbindungsflüge nicht verpassen wollten. Nach Medienangaben waren insgesamt zwischen 80 und 95 Menschen betroffen.

Die Airline räumte inzwischen den „bedauerlichen Fehler“ ein, der einzig und allein beim Unternehmen gelegen habe. „Nächste Woche werden wir alle betroffenen Passagiere kontaktieren, um sie für die entstandenen Unannehmlichkeiten zu entschädigen. Wir entschuldigen uns aufrichtig“, hieß es auf X, vormals Twitter. Eine Betroffene auf X: „Entschuldigungen sind nicht genug. Wir wurden ohne Flug gelassen, weil ihr Prioritäten habt, die weder wir noch sonst jemand versteht.“