Die Geschichte von Brasiliens Stürmer Gabriel Jesus ist beeindruckend. Innerhalb von nur vier Jahren schaffte er es vom Straßenkicker aus der Favela zum Star, der bei der WM für sein Heimatland von Beginn an stürmt.

Rostow - Jardim Peri ist ein hartes Pflaster. Die Favela in der Megacity Sao Paolo (über 21 Millionen Einwohner) in Brasilien gilt als eine der härtesten der Stadt. Gabriel Jesus stammt aus ihr. Der 21-Jährige ist eines der besten Beispiele dafür, wie schnelllebig das Fußballgeschäft sein kann.

 

In den letzten 24 Monaten wurde er brasilianischer Meister, gewann die Copa de Brasil, wurde Olympiasieger und holte mit Manchester City das Double aus Ligapokal und Meisterschaft. 17 Tore und fünf Vorlagen steuerte er für die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola in 47 Pflichtspielen in der abgelaufenen Saison bei. Sein Marktwert liegt bei 80 Millionen Euro.

Bei Brasiliens erstem WM-Spiel gegen die Schweiz (Endstand 1:1) stand Jesus in der Startelf, wurde nach 79. Minuten ausgewechselt. Vor vier Jahren bei der Heim-WM war das noch unglaublich weit weg für Jesus. Damals spielte er noch in der U17 von Palmeiras, dem Traditionsclub aus Sao Paolo – und um sich ein paar Reals dazu zu verdienen, half er in Jardim Peri bei der Straßenbemalung, um das Viertel für die Weltmeisterschaft schicker zu machen.

Heute spielt er die Verteidiger dieser Welt schwindelig – ob in der Premier League oder beim großen Turnier in Russland. Die Gedanken sind dabei immer in der Heimat. „Immer wenn ich frei habe, gehe ich nach Jardim Peri. Dann bin ich zu Hause. Am liebsten würde ich meine ganze Nachbarschaft nach Manchester holen“, sagte er erst kürzlich.