Die 40-jährige Gabrielle "Gabby" Giffords zählt zu den gemäßigten Demokraten und gilt als ausgesprochene Pragmatikerin.

Phoenix - Die demokratische Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords hat sich mit moderaten politischen Ansichten und ihrer freundlichen Art im politischen Amerika einen Namen gemacht. Während sie in Deutschland vor dem Attentat am Samstag höchstens einigen Insidern bekannt war, gilt sie in den USA als Anwärterin auf höhere Ämter. Dabei ist sie in der eigenen Partei mit unbeliebten Positionen aufgefallen. In einigen Punkten vertritt die 40-Jährige sogar die Meinung der Republikaner - ein Grund für ihren Erfolg in einem konservativen Wahlkreis.

So setzte sich Giffords für ein liberales Waffenrecht ein und unterschrieb sogar einen Brief von Kongressabgeordneten an den Obersten Gerichtshof, in dem die Abschaffung des Waffenverbots in der Hauptstadt Washington gefordert wurde. Sie gehört der "Blue Dog Coalition" an, einer Gruppe moderater Demokraten im Kongress. Giffords setzte sich für den Einsatz bewaffneter Nationalgardisten an der Grenze zu Mexiko ein, um illegale Einwanderer aufzuhalten. Auch dies eine Position, die in ihrer Heimat ausgesprochen beliebt ist.

Spekulation über Kandidatur für Senat oder Gouverneursamt


All das dürfte dazu beigetragen haben, dass sie sich bei den Kongresswahlen im vergangenen November gegen einen Kandidaten der ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung durchsetzen konnte. Erst Anfang Januar begann ihre dritte Legislaturperiode im US-Abgeordnetenhaus. Der Erfolg in einer Zeit, in der den Demokraten heftiger Gegenwind ins Gesicht bläst, trug zu Spekulationen über ihre künftige Karriere bei. Sie wurde als mögliche Kandidatin für die Senatswahl 2012 genannt, auch für die Besetzung des Gouverneurspostens in ihrem Staat Arizona 2014 kommt sie nach Ansicht von Beobachtern infrage.

Giffords sei eine "sehr erfolgreiche Politikerin und sehr erfolgreiche Abgeordnete", sagte der ehemalige Kongressabgeordnete Jim Kolbe, ein Republikaner, dessen Sitz sie nach seinem Rückzug 2006 einnahm. "Du musst dir Mühe geben, Gabby Giffords nicht zu mögen", sagte Kolbe. "Sie hat mit jedem gesprochen und sich mit jedem getroffen."