Das Galerie-Projekt KdeWe – Künste der Welt ist umgezogen und setzt nun an einem neuen Standort in Esslingen auf mehr Austausch mit den Passanten.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Esslingen - Leander Schwazer und Roland Bieg sind mittendrin am Werkeln und Umräumen. Der Galerist und Künstler und der Tausendsassa Bieg, unter anderem Sommelier und Weinhändler, haben die neuen Räume für ihr Galerie-Projekt KdeWe – „Künste der Welt“ in der Neckarstraße 58 bezogen und feilen für die anstehende Eröffnung am Feinschliff.

 

Eine Garage und ein Kellerraum sind die neue Heimat des Galerie-Projekts, das nach nur einem Jahr aus der Webergasse 13 in der Esslinger Altstadt aus persönlichen Gründen und Unstimmigkeiten mit der Vermieterin ausgezogen war. Das neue Domizil ist nicht weniger geschichtsträchtig:

Öffnung in der Kunst und Dialog vor Ort ist den Machern wichtig

1923 wurde das Gebäude als Handschuhfabrik erbaut, später war es der Hauptsitz der Polizei, danach die Heimat des Deutschen Roten Kreuzes, vor einigen Jahren wurde es aufwendig zu einem Mehrfamilien-Haus mit Loft-Charakter umgebaut. Bieg wohnt selbst in dem Haus, nun ist hier auch das Kunst-Projekt beheimatet. Zum Neustart in der für eine Galerie etwas ungewöhnlichen Umgebung legt der 36-jährige Schwazer eigene Kunst vor. Etwa Kollagen und Skulpturen aus Zement. „Es geht um die erregte Welt, um Krieg und Frieden und den Konsum. Zement habe ich ausgewählt, weil es in einer Welt, in der Grenzen und Zäune eine immer größere Rolle spielen, wichtig ist, sich zu öffnen und in den Dialog miteinander zu treten.“ Das gilt sowohl für seine Kunst, als auch für die neue Örtlichkeit. Die Garage liegt an der stark frequentierten Neckarstraße. „Wir wollen nah am Leben sein. Hier kann man einfach rein- und ins Gespräch kommen. In der Webergasse hat das nicht funktioniert,“ so der 57-jährige Bieg.

Fokus auf internationale Einzelausstellungen

Vor einigen Jahren führte er in der Garage bereits einen Weinhandel – auch nun soll es Verkostungen zur Kunst geben, wie bereits am alten Standort. „Wir wollen generationenübergreifend Leute ansprechen und glauben, dass das hier im Wohngebiet mit der Nähe zur Fachhochschule besser gelingt.“ Am Kunst-Konzept soll sich laut Schwazer wenig ändern. „Wir sind offen für Künstler aus aller Welt, das haben wir in der Webergasse gezeigt, wo wir 30 Künstler von fünf Kontinenten gezeigt haben. Jetzt wollen wir mehr auf Einzelausstellungen setzen, da wir weniger Platz haben.“ Bis Mitte Juni sind Schwazers Arbeiten zu sehen. Danach folgt eine italienische Künstlerin. Geöffnet hat die Galerie donnerstags und freitags von 17.30 bis 20.30 Uhr.

KdeWe – Künste der Welt
Re-Opening mit Vernissage am 27. April, 19 Uhr, Neckarstraße 58, Esslingen, www.kdewe.de