Bei Bauarbeiten auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal wird eine Gasleitung beschädigt. Die Polizei sperrt den Wilhelmsplatz und evakuiert die König-Karls-Passage, der Verkehr steht still. Die Arbeiten könnten bis in den späten Nachmittag gehen.

Bei Bauarbeiten an der Brache des ehemaligen Kaufhof-Areals in Stuttgart-Bad Cannstatt ist am Donnerstagmorgen plötzlich Gasgeruch bemerkt worden – dann ging es schnell: Nachdem offenbar eine Gasleitung beschädigt worden war, wie der Einsatzleiter unserer Zeitung bestätigte, sperrte die Polizei den Wilhelmsplatz weiträumig ab, die König-Karls-Passage wurde evakuiert. Zur Sicherheit wurde in der König-Karl-Passage anschließend der Strom abgestellt. Umliegende Wohnungen hätten bislang nicht evakuiert werden müssen, sagte ein Feuerwehrsprecher.

 

Die Waiblinger Straße und andere angrenzenden Straßen wurden gesperrt und am wichtigen Stadtbahnknotenpunkt herrscht auch kompletter Stillstand. Eine Gefahr würde weder für die Bevölkerung noch für die Cannstatter Mineralquellen bestehen.

Unmut herrschte auch darüber, dass Nutzer des ÖPNVs alle aus den Stadtbahnen aussteigen mussten, aber in Bad Cannstatt aufgrund des Streiks nicht auf S-Bahnen umsteigen können. Das SSB-Personal informiert Fahrgäste, wie sie an ihr Ziel kommen – zum Beispiel zur König-Karls-Brücke zu laufen und dort andere Stadtbahnen zu nehmen.

OP in evakuierter Passage

Gegen 10.30 Uhr rückten die Einsatzkräfte an und sperrten Zugänge um den Platz. Nach Angaben der Polizei gibt es keine Verletzten, Rettungswagen seien nur zur Sicherheit vor Ort. Auch die Feuerwehr ist da und prüft, ob Gas in die Kanalisation gelangt sein könnte. Messspezialisten nahmen kontinuierlich Messungen der Umgebungsluft vor und passten den Evakuierungsbereich an. Insgesamt waren rund hundert Einsatzkräfte vor Ort.

Kurz nach 11 Uhr rückten dann auch Bagger an. Ziel ist es, sich seitlich neben die Gasröhre zu graben und dann mit Gummiballons das Leck abzudichten. „Der Einsatz dauert noch sicher ein bis zwei Stunden“, sagte Feuerwehrsprecher Daniel Anand gegen 12 Uhr. „Vermutlich sogar bis in den späten Nachmittag“. Ein Polizeisprecher ging davon aus, dass die Maßnahmen sogar bis 18 Uhr laufen könnten.

Inmitten des ganzen Schlamassels finde laut Polizei außerdem in der sonst geräumten König-Karls-Passage eine OP in einer Klinik statt, die nicht unterbrochen werden könne und darum fortgesetzt werde. Fünf weitere Patienten konnten indes verlegt werden.