In einem Beitrag für „Explosiv Weekend“ soll der freie Reporter und Moderator Maurice Gajda eine Twitter-Nachricht der ehemaligen AfD-Politikerin Frauke Petry gefälscht haben. Der Privatsender zieht Konsequenzen.

Der Privatsender RTL trennt sich von „Explosiv“-Moderator Maurice Gajda. RTL News beende fristlos die Zusammenarbeit mit dem freien Reporter und Moderator, teilte RTL Deutschland am Freitag in Köln mit. Hintergrund ist dessen Berichterstattung zu einem angeblichen Post der früheren AfD-Politikerin Frauke Petry bei der Plattform X, die früher Twitter hieß. Gajda (40) wurde für eine Stellungnahme angefragt. Der angebliche Post enthielt diskriminierende Äußerungen.

 

RTL hatte in den vergangenen Tagen untersucht, ob es einen solchen Internet-Post Petrys überhaupt gegeben hat. Über den Fall hatte zuerst das Medienmagazin „Übermedien“ berichtet.

Der Sender entdeckt schwere Verfehlungen

RTL teilte nun mit, die internen Überprüfungen zu dem Beitrag für das Boulevard-Magazin „Explosiv Weekend“ vom 5. August hätten „schwere Verfehlungen“ bei der Erstellung des Berichts ergeben, die mit den journalistischen Grundsätzen und Richtlinien des Hauses unvereinbar seien. „Zudem konnte bei den weitreichenden Prüfungen bisher auch keinerlei Hinweis darauf gefunden werden, dass es den in dem Beitrag nachgebauten Tweet so jemals gegeben hat.“ In dem Beitrag war eine nachgebaute Grafik im Look eines Posts zu sehen.

Entschuldigung bei Petry

Der Co-Geschäftsführer von RTL News, Martin Gradl, bat bei Petry um Entschuldigung. Es habe „zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht“ gegeben. „Sie schaden der wichtigen und verantwortungsvollen Arbeit unserer rund 1300 Journalistinnen und Journalisten.“ RTL News stehe für journalistische Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und Sorgfalt.

Gajda war nach früheren RTL-Angaben seit Oktober 2019 im „Explosiv“-Moderatorenteam. Kurz davor war er auch zum Morgen-Format „Guten Morgen Deutschland“ dazugestoßen. Zudem moderierte er Nachrichten auf RTLzwei.