Polizei und Staatsanwaltschaft haben nach der Geiselnahme in Ulm neue Details bekannt gegeben. Es werde derzeit geprüft, ob „der Beschuldigte vernehmungsfähig ist“, heißt es.

Der Geiselnehmer vom Münsterplatz in Ulm hatte täuschend echte Soft-Air-Waffen bei sich. In einer Tasche und in einem Wagen entdeckte die Polizei noch weitere Waffen, darunter Messer, Äxte sowie eine Machete. Die Hintergründe der Geiselnahme vom Freitagabend und das Motiv des 44-jährigen deutschen Tatverdächtigen sind noch unklar, hieß es in einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag.

 

Der Mann hatte am Freitagabend sechs Menschen unter Vorhalt von Waffen über einen längeren Zeitraum in einem Lokal in seine Gewalt gebracht. Fünf ließ er gehen, mit einer Geisel blieb er zurück. Einsatzkräfte beendeten die Geiselnahme, als der Täter mit der verbliebenen Geisel das Lokal verließ – sie schossen auf den Mann und verletzten ihn schwer, die Geisel blieb unverletzt.

Der Täter kam in ein Krankenhaus und wurde operiert. „Die Ermittlungsbehörden prüfen derzeit mit den behandelnden Ärzten, ob der Beschuldigte vernehmungsfähig ist, damit er dem zuständigen Haftrichter vorgeführt werden kann“, hieß es in der Mitteilung.