Die Wohnbau will sich bei der Neugestaltung des Göppinger Apostelareals nicht vom Gemeinderat reinreden lassen. Doch die Kommunalpolitiker sollten sich damit nicht abfinden, findet Eberhard Wein. Schließlich müssen sie am Ende ihre Nase hinhalten.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Göppingen - Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Dass der Göppinger-Wohnbau-Chef Volker Kurz bei der Entwicklung des Apostelareals nach diesem Sinnspruch verfahren möchte, ist allzu verständlich. Schließlich hat er rund um das historische Hotel an der Marktstraße viel Geld angelegt. Nun ist er dafür verantwortlich, dass sich die Investition für das städtische Tochterunternehmen auch rechnet.

 

Ebenso verständlich wäre es aber, wenn der Gemeinderat bei der Gestaltung des Areals mitredete. Schließlich sind es die Stadträte, die am Ende Lob oder Zorn der Bürger zu spüren bekommen. Wenn einige Räte nun einen Architektenwettbewerb fordern, folgen sie damit lediglich dem, was der Städtebauprofessor Franz Pesch bei der Vorlage seiner Stadtbildsatzung für solche neuralgischen Orte empfohlen hat. Mit Misstrauen gegenüber der Wohnbau hat das alles nichts zu tun. Denn deren Erfolge beziehen sich vor allem auf die Aktivierung problematischer Flächen und weniger auf die Schaffung hochklassiger Architektur.