Erst Anfang April hatte sich der Ortsverband der AfD gegründet – und ist künftig mit einem Sitz im Gemeinderat vertreten. Federn lassen musste vor allem die FDP, die einen ihrer drei Sitze abgeben musste. Die übrigen Parteien verzeichneten nur leichte Veränderungen bei ihren Prozentwerten.

Korntal-Münchingen - Auf vielen Plätzen nahezu unverändert wird sich der neue Gemeinderat von Korntal-Münchingen präsentieren. Stärkste Fraktion ist nach wie vor die CDU, die zudem leicht zulegen konnte und laut Bürgermeister Joachim Wolf nur knapp einen achten Sitz verpasst hat. Fehlen wird im neuen Gemeinderat ein FDP-Mitglied, dafür wird die Alternative für Deutschland (AfD) vertreten sein – die Partei punktete vor allem in Kallenberg (6,1 Prozent) und Korntal (5,7). Die Wahlbeteiligung sank leicht, Wolf sieht den Grund dafür in einem im Vergleich geringen Prozentsatz an Jungwählern.

 

Die CDU vereinte fast 33,6 Prozent der Stimmen auf sich (2009: 32,6). Marianne Stellmacher konnte ihr Spitzenergebnis von 2009 weiter ausbauen und kam auf 6397 Stimmen. Einen kleinen Wermutstropfen gab es für sie allerdings: „Eine zusätzliche Frau hätte uns gut getan“, sagte sie. Zwischenzeitlich hatte es so ausgesehen, als ob es die auf Listenplatz 11 gesetzte Adelheid Heitz auch schaffen würde, sie wurde dann aber von dem bereits amtierenden Stadtrat Emmerich Jelli überholt. Neu im Rat ist der CDU-Ortsvorsitzende Oliver Nauth, der mit 4075 die dritthöchste Stimmenanzahl erzielte. Hans-Joachim Scharpf war nicht mehr angetreten.

Noch enger beieinander liegen die drei Parteien, die ihre bislang jeweils vier Sitze halten konnten. Verlierer ist dabei die SPD, die von 18,9 Prozent im Jahr 2009 auf nun 17,9 fiel. Die Freien Wähler verbesserten sich von 17,4 auf 17,6 Prozent und lösen die Grünen als drittstärkste Kraft ab. Diese verloren Stimmen und kamen auf 16,8 Prozent (2009: 17,6). Das Ergebnis freute die bisherige Fraktionschefin Eva Mannhardt angesichts vieler neuer Kandidaten – von den amtierenden Räten war nur Wolf Ohl wieder angetreten. Es sei aber auch nachteilig gewesen, dass keine Münchinger auf der Liste gewesen seien, sagte sie.

Die FDP ist künftig nur noch vertreten durch Viola Noack und Klaus-Dieter Stellmacher, der 23 Stimmen mehr bekam als sein bisheriger Fraktionskollege Peter Ott. Noack zeigte sich trotz des Verlusts zufrieden: „Ich habe mit zwei Sitzen gerechnet, und wenn man bedenkt, wo die FDP herkommt, ist es okay“, sagte sie mit Blick auf den bundesweiten Trend für ihre Partei.

Ebenfalls ohne Fraktionsstatus wird Tilman Oestreich im Rat sitzen, der sich über seine künftige Rolle noch gar keine richtigen Gedanken machen konnte. Der AfD-Chef will sich vor allem der Schulentwicklung widmen und „gute Lösungen gerade in Betreuungsfragen“ finden.