Asuman Alkan erfüllt sich einen lang gehegten Traum und eröffnet in Nürtingen ihr Blumen-Café Magnolia. Sie verbindet damit zwei Geschäftsideen.

Asuman Alkan beschreibt sich selbst als risikofreudigen Typ Mensch. Die 35-Jährige eröffnet in wenigen Tagen ihr Blumen-Café Magnolia in einem historischen Gebäude mitten in der Nürtinger Fußgängerzone, Strohstraße 2. Eine Hinweistafel am Gebäude erzählt dessen jahrhundertealte Geschichte. 1676 wurde es gegenüber dem Obertor, dem östlichen Eingang der Stadt von Johann Heinrich Schloßberger und seiner Frau Hedwig erbaut. Das Ehepaar stammte aus Esslingen. Der Bauherr wurde im selben Jahr zu einem der beiden Nürtinger Bürgermeister gewählt. Zwischen 1795 und 1930 diente das Gebäude als Schmiede, wurde 1926 unter Denkmalschutz gestellt und 1967 grundlegend renoviert.

 

Geschäftsräume wurden kernsaniert

In den vergangenen drei Monaten wurden die auf zwei Ebenen verteilten Erdgeschossräumlichkeiten des Fachwerkhauses kernsaniert. Zuvor war dort eine Textilpflege ansässig, die innerhalb der Stadt umgezogen ist. Läuft alles nach Plan, wird man es sich im Magnolia ab Freitag, 21. April, bei Kaffee und Kuchen zwischen duftenden Blumen gemütlich machen und diese bei Bedarf im Anschluss direkt mit nach Hause nehmen können. Die Idee für die Kombination aus einem Café und einem Blumenladen kam der neuen Pächterin schon vor einigen Jahren. Die 35-Jährige wohnt derzeit in Grafenberg, hat ursprünglich eine Banklehre gemacht und arbeitet bisher als Finanzberaterin. Zu Nürtingen hat sie eine enge Verbindung: „Ich bin mit meiner Familie nach Deutschland gekommen, als ich sieben Jahre alt war. Von da an bis zu meinem 28. Lebensjahr habe ich in Nürtingen gelebt, bin hier zur Schule gegangen. Meine Eltern wohnen noch immer hier. Ich bin erst nach Kirchentellinsfurt gezogen, dann nach Grafenberg. Mit dem Blumen-Café kehre ich jetzt sozusagen zu den Wurzeln zurück“, sagt Asuman Alkan, die sich sichtlich auf den beruflichen Neustart freut und überzeugt ist, dass ein solches Café gut nach Nürtingen passt.

Bei Festen für die Deko zuständig

Zum Team des Magnolia zählen neben der Chefin zwei Floristinnen und zwei Café-erfahrene Mitarbeiterinnen. Asuman Alkan selbst hat während ihrer Ausbildung mehrere Jahre lang nebenher in einem Café gejobbt und Floristen-Anfängerkurse als Hobby besucht. Das Kreative liege ihr, im Freundeskreis sei sie zum Beispiel schon häufiger bei Festen für die Dekoration zuständig gewesen. Den Traum von einem eigenen, etwas besonderen Café hegt sie schon seit einigen Jahren. Auf den blumigen Namen brachte sie spontan die US-amerikanische Serie „Sweet Magnolias“, die sie angeschaut hatte. „Da dachte ich: Das passt! Das war genauso eine Spontan-Entscheidung wie die Miete der Räumlichkeiten. Ich hatte die Ausschreibung zufällig online gesehen, mich gleich am nächsten Tag beim Vermieter gemeldet und meine Idee vorgestellt. Da hatte ich großes Glück, dass ich schnell die Zusage bekommen habe“, freut sich die sehr motivierte Mutter von zwei kleinen Kindern: „Ich verwirkliche mir mit dem Blumen-Café einen großen Traum und freue mich darauf, wenn wir endlich starten können.“ Auf beide Ebenen verteilt wird es einen Mix aus Café und Blumenverkauf geben. Dazu dürfen die Blumen sowohl frisch, als auch getrocknet nicht als Dekoration in den hell und gemütlich gestalteten Räumlichkeiten fehlen, findet die Chefin. Die Einrichtung des Magnolia entsteht derzeit Schritt für Schritt.

Neubeginn als Hauptstandbein

Das Café wird für Asuman Alkan beruflich künftig das Hauptstandbein sein. „Manchmal muss man sich einfach trauen und das machen, was man schon lange im Kopf hat“, sagt die 35-Jährige.

Die Kombination aus Blumen und Café gibt es seit Herbst 2022 außerdem im Hochdorfer Caféle, das die örtliche Floristin Barbara Dobler-Miller von den beiden Vorpächterinnen übernommen hat. Dobler-Miller schloss dafür ihr Blumengeschäft.