Am 16. Dezember 2012 vergewaltigen sechs Männer eine 23 Jahre alte Studentin in einem Bus in Neu-Delhi. Die Frau stirbt am 29. Dezember an ihren schweren Verletzungen. Teils gewaltsame Proteste sind die Folge. Am 21. Januar 2013 stehen die des Mordes Angeklagten erstmals vor dem eigens eingerichteten Schnellgericht. 90 Zeugen sollen gehört werden. Am 11. März wird der mutmaßliche Haupttäter erhängt in seiner Zelle gefunden.

 

Am 15. März wird eine 39-jährige Schweizer Urlauberin im Bundesstaat Madhya Pradesh von mehreren Männern vergewaltigt, sie und ihr Begleiter werden ausgeraubt. Die Verhandlung gegen sechs Angeklagte beginnt am 30. März. Ebenfalls Mitte März springt eine britische Touristin in Agra aus Angst vor einem sexuellen Übergriff aus dem Fenster ihres Hotels. Eine Umfrage bei 1200 Reiseveranstaltern ergibt, dass 25 Prozent weniger Touristen nach Indien kamen, bei den weiblichen Besuchern beträgt der Rückgang 35 Prozent.

Die Zahl der Vergewaltigungen in Indien hat sich in den vergangenen 40 Jahren fast verzehnfacht. Wurden 1972 zu Beginn der Erhebung knapp 2500 Fälle registriert, zählte die jüngsten Statistik aus dem Jahr 2010 mehr als 22 000 Vergewaltigungen.