27 verletzte Polizisten, 228 Festnahmen, Gewalt in ungeahnter Dimension – die Ausschreitungen am Römerkastell werden Spuren in Stuttgart hinterlassen. Politiker aller Couleur fordern jetzt Konsequenzen – sie sind damit nicht allein.

Es ist einer dieser Tage, der sich ins kollektive Gedächtnis einer Stadt brennt, wie der Schwarze Donnerstag, als der Protest um S 21 eskalierte, wie die Stuttgarter Krawallnacht im Sommer 2020. Und es ist einer jener Tage, an denen erst allmählich klar wird, wie schlimm es ist, was gerade passiert. Es beginnt am frühen Nachmittag mit ersten Gerüchten über kleinere Ausschreitungen in Bad Cannstatt. Aber kurze Zeit später ist schon von zehn verletzten Polizisten die Rede. Dann die Meldung: Die Polizei zieht aus dem Land massive Verstärkung heran. Die ersten Videos tauchen auf, Augenzeugenberichte. „Das ist hier wie im Krieg.“