Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

In der von Verdi und der Bildungsgewerkschaft GEW forcierten Debatte über eine Aufweichung des Streikrechts lehnt der DBB-Chef jegliche Veränderung ab. „Beamte dürfen nun einmal nicht streiken. Das bleibt so, denn sonst sind es keine Beamten mehr“, sagt er. Es werde auch keine unterschiedlichen Beamtenkasten geben: die „Unberührbaren“ mit absolutem Streikverbot und die Streikfähigen, die dafür nicht sanktioniert werden dürfen. „Der Beamtenstatus ist unteilbar“, betont er.

 

Ein Angestellter als Beamtenbundchef – diese ungewohnte Vorstellung hat Dauderstädt ein dürftiges 60-Prozent-Ergebnis beschert. Tags drauf bemerkt er, dass ihm viele Delegierte gesagt hätten: Hätte die Wahl nach seiner ersten Grundsatzrede stattgefunden, wäre das Resultat besser ausgefallen. In der neunköpfigen Bundesleitung sieht Dauderstädt ein fast ausgewogenes Verhältnis von fünf Beamten zu vier Nicht-Beamten. Dies sei ein Signal. Die dezent verjüngte Führung ist gewillt, die Interessen von Beamten und Angestellten künftig gleichermaßen zu vertreten. Dass die Veränderungen manchem gegen den Strich gehen, demonstriert ein Grüppchen aus den vormals mächtigen, nun aber zurechtgestutzten Lehrerverbänden: Nach der Rede Dauderstädts bleibt es trotz der Ovationen um sie herum untätig sitzen.