Wenn sich morgens das Garagentor nicht öffnet, weil sich nachts aus Versehen die Heckklappe des Autos geöffnet hat und im Weg ist, ist die Verzweiflung groß und guter Rat teuer. Wohl dem, der hilfsbereite Nachbarn hat.

Nachrichtenzentrale : Lukas Jenkner (loj)

Stuttgart - Eine Menge Dinge können einen morgens auf dem ohnehin meist nur mit volatiler Psyche zu bewältigenden Weg zur Arbeit aus der mentalen Kurve werfen. Jetzt zählt dazu auch das blockierte Garagentor, das sich nicht nach innen und oben schieben lassen will, weil sich in der Nacht aus unerfindlichen Gründen die Heckklappe des Autos geöffnet und zur Garagendecke geschwungen hat und den Winkel blockiert. Auch das kann passieren.

 

Bei einer in den Hang gebauten Garage ohne weiteren Zugang ist das ein echtes Problem. Das Kopfkino von Lukas J. jedenfalls spult innerhalb von Sekunden unschöne Szenen von aus dem Mauerwerk gestemmtem Garagentor, völlig zerkratzter Heckklappe sowie Gerichtsprozessen wegen der Kosten für die Garage und die offenbar technisch defekte Heckklappe ab. Und das drei Tage vorm Urlaub!

Ein Besenstiel muss dran glauben

Die kläglichen Versuche, unterstützt von der herbeigeeilten Nachbarin, mit diversen Stöcken und Stäben über das minimal geöffnete Tor die Heckklappe nach unten zu drücken, scheitern nach einer halben Stunde. Ein Besenstiel muss dran glauben. Immerhin weiß der Gatte der Nachbarin Rat und ruft seinen Lieblingshandwerker zu Hilfe. „Vielleicht fällt dem was ein.“ Der Handwerker kündigt sich für den Mittag an. Bis dahin dumpfes Brüten am Schreibtisch in der Redaktion.

Nachmittags dann der Geniestreich! Mit vereinten Geisteskräften entwickeln wir die Idee des Handwerkers, an der Heckklappe ein Seil zu befestigen, um sie dann unterm Garagentor hindurch nach unten zu ziehen, zur Perfektion. Mit einem Spanngurt und viel Klebeband klappt es. Das hochschwingende Tor gleicht einem „Sesam öffne dich!“, und den Nachmittag verbringt Lukas J. damit, mit großer Freude aus der Garage raus- und wieder reinzurollen. Man muss doch auch die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen wissen!

Drum, liebe Nachbarn, grüßt einander, stopft euch gegenseitig Kuchen und Obst in den Mund, tragt euch die Einkaufstüten die Treppe hinauf in die Wohnung! Denn wenn’s klemmt und guter Rat teuer ist, dann können hilfsbereite Nachbarn zu echten Kostendrückern werden. Und der ebenso großherzige Handwerker war am Ende mit einer Flasche Wein zufrieden. Das Leben ist schön!