Wie das islamischen Werten verhaftete Aserbaidschan allerdings mit der beim Grand Prix üblichen Freizügigkeit leicht bekleideter ESC-Teilnehmer umgehen will, dazu sagten die Funktionäre des Landes zunächst nichts. Auch Homosexuelle, stark vertreten in der Grand-Prix-Fangemeinde, haben in der aserbaidschanischen Gesellschaft traditionell keinen Platz.

 

Wichtiger Wirtschaftspartner wegen immenser Gas- und Ölvorkommen

Für Deutschland und andere Länder im Westen gilt Aserbaidschan vor allem wegen seiner immensen Gas- und Ölvorkommen als wichtiger Wirtschaftspartner. Allerdings kritisieren internationale Menschenrechtsorganisationen, dass die Führung in Baku mit Willkürjustiz gegen Andersdenkende vorgeht. In den vergangenen Wochen hatten die Behörden zahlreiche Regierungsgegner festnehmen und verurteilen lassen.

Aus Sicht etwa der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch befürchtet die Staatsführung gewaltsame Unruhen nach dem Vorbild der arabischen Welt - und ein Ende das Alijew-Regimes. Eine freie Medienberichterstattung gibt es nicht.

Die Austragung des ESC ist auch außenpolitisch eine Herausforderung


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Seite 2: Kritik von Menschenrechtsorganisationen

Wie das islamischen Werten verhaftete Aserbaidschan allerdings mit der beim Grand Prix üblichen Freizügigkeit leicht bekleideter ESC-Teilnehmer umgehen will, dazu sagten die Funktionäre des Landes zunächst nichts. Auch Homosexuelle, stark vertreten in der Grand-Prix-Fangemeinde, haben in der aserbaidschanischen Gesellschaft traditionell keinen Platz.

Wichtiger Wirtschaftspartner wegen immenser Gas- und Ölvorkommen

Für Deutschland und andere Länder im Westen gilt Aserbaidschan vor allem wegen seiner immensen Gas- und Ölvorkommen als wichtiger Wirtschaftspartner. Allerdings kritisieren internationale Menschenrechtsorganisationen, dass die Führung in Baku mit Willkürjustiz gegen Andersdenkende vorgeht. In den vergangenen Wochen hatten die Behörden zahlreiche Regierungsgegner festnehmen und verurteilen lassen.

Aus Sicht etwa der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch befürchtet die Staatsführung gewaltsame Unruhen nach dem Vorbild der arabischen Welt - und ein Ende das Alijew-Regimes. Eine freie Medienberichterstattung gibt es nicht.

Die Austragung des ESC ist auch außenpolitisch eine Herausforderung

Die Austragung des ESC ist auch außenpolitisch eine Herausforderung für Aserbaidschan, das mit seinem Nachbarn Armenien nach einem Krieg in den 1990er Jahren tief zerstritten ist. Beide Länder streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die mehrheitlich von christlichen Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zu Aserbaidschan, das zuletzt immer wieder mit militärischer Gewalt gedroht hatte, um sich die Region zurückzuholen.

Der Konflikt hatte sich nicht zuletzt auf den ESC ausgewirkt. Beide Länder warfen sich gegenseitig vor, Fernsehübertragungen während der Auftritte des Gegners zu stören. Zudem hatten aserbaidschanische Behörden Medienberichten zufolge Bürger drangsaliert, die für das verfeindete Nachbarland beim Grand Prix gestimmt hatten. Armenien gab bei der Abstimmung am Samstag in Düsseldorf keinen Punkt an Ell & Nikki. Armenien selbst hatte es nicht ins Finale geschafft - und könnte im nächsten Jahr wegen der gespannten Beziehungen zu Aserbaidschan dem Wettbewerb ganz fernbleiben.

Einen Song verpasst? Auf Youtube gibt's alle Grand-Prix-Lieder zum nachsehen und - hören.

Wikipedia über Aserbaidschan