Stuttgart schnieft: Viele Berufsgruppen sind von einem hohen Krankenstand betroffen. Ärzte haben ihre Meinung zu dem Thema noch nicht geändert.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Grippewelle hat nun auch das Personal des Stuttgarter Klinikums erreicht: Nicht nur müssen sich die Ärzte um zahlreiche Influenzapatienten kümmern. Nun kann die Sprecherin des Klinikums, Ulrike Fischer, nicht mal mehr herausfinden, wie viele Fälle es derzeit sind: Die Kollegen, die die Statistiken erheben, liegen nun auch krank darnieder, an die Zahlen komme sonst niemand ran.

 

Müllabfuhr muss ausgefallene Touren nachholen

Das merkt man auch beim städtischen Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS): Beim Eigenbetrieb ist der Krankenstand aktuell hoch. Geschätzt liege er – ähnlich wie im Vorjahr – zwischen 12,5 und 13 Prozent. Einzelne Abfuhrtouren seien auch schon ausgefallen, sie wurden nachgeholt. Auch den Vorsitzenden der Stuttgarter Ärzteschaft, Markus Klett, hat es erwischt: „Ich habe diesen Winter schon den zweiten Infekt“, sagt er. Er rät auch jetzt noch zur Grippeimpfung, „die Krankheit wird uns noch eine Zeit lang beschäftigen“, sagt der Arzt. Man solle dem Hausarzt sagen, dass man den Vierfachimpfstoff möchte, der auch gegen den Influenza-Typ B-Yamagata wirkt: „Der macht uns gerade die Probleme“, sagt Klett. Kassenpatienten müssen den Impfstoff selbst bezahlen.

Entwarnung bei der Bahn: Alle Linien fahren wieder.

Entwarnung gibt hingegen die Deutsche Bahn: Waren am Wochenende noch Verbindungen der S-Bahn-Linien S 5 und S 60 ausgefallen, so laufe am Montag wieder alles nach Plan. „Wir können alle Linien bedienen“, sagte ein Sprecher der Bahn. Bei den SSB sehe es ebenfalls gut aus: „Wir mussten noch keine Verbindung krankheitsbedingt streichen. Ähnlich viel an der frischen Luft sind auch Postboten: „Selbstverständlich hat die Erkältungs-/Grippewelle auch vor uns nicht Halt gemacht. Der Krankenstand ist in diesen Tagen auch in der Region Stuttgart höher als sonst“, teilt ein Sprecher der Post mit. Aber bisher habe dies kaum zu Unregelmäßigkeiten geführt.

Damit auch obdachlose Menschen den Winter überstehen, ruft der Sozialminister Manne Lucha (Grüne) die Bürger auf, die Polizei oder das Ordnungsamt zu informieren, wenn Menschen im Freien nächtigen. Sie können entweder in einer Unterkunft einen Schlafplatz bekommen, oder vom Kältebus versorgt werden.