Weniger als drei Monate vor dem geplanten Beginn des Brexit-Verfahrens ist der britische Botschafter bei der Europäischen Union, Ivan Rogers, zurückgetreten. Britische Medien berichteten über Differenzen zwischen Rogers und mehreren Kabinettsmitgliedern.

London - Der Rücktritt vom britischen Botschafter bei der Europäischen Union, Ivan Rogers, verlautete am Dienstag aus informierten Kreisen in London. Rogers hat den Posten seit November 2013 inne, zuvor war er EU-Berater des ehemaligen Premierministers David Cameron.

 

Britische Medien berichteten über Differenzen zwischen Rogers und mehreren Kabinettsmitgliedern, die beim Brexit demnach andere Ansichten vertraten. Der Rundfunksender BBC hatte im Dezember berichtet, dass die Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit Großbritannien zehn Jahre dauern könnten. Rogers hatte die britische Regierung demnach über eine entsprechende Einschätzung der EU-Staaten informiert. Ein Sprecher von Premierministerin Theresa May wies den Bericht zurück.

Austrittserklärung Ende März

Die Briten hatten in einer Volksabstimmung am 23. Juni mehrheitlich für einen Austritt aus der EU gestimmt. Der auf zwei Jahre angelegte Austrittsprozess kann erst beginnen, wenn London das Ausscheiden aus der EU nach Artikel 50 des EU-Vertrags beantragt hat. May will die Austrittserklärung bis Ende März abgeben.