Die Briten sollen – geht es nach dem Willen von Premier Cameron – bereits 2016 sagen, ob sie zur EU gehören wollen. Ein Brexit ist durchaus möglich, kommentiert Peter Nonnenmacher.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - Kaum ist der Wahlkampf vorüber, beginnt der „Kampf um Europa“. Bereits im nächsten Jahr soll offenbar entschieden werden über die weitere britische Zugehörigkeit zur EU. Der „Brexit“, ein möglicher britischer Bruch mit der Union, rückt immer mehr ins Blickfeld. Alternativ könnte die Insel 2016 mit einem klaren Ja auch ihre Bande zum Kontinent festigen. Aber so weit ist es im Augenblick noch nicht. Viel hängt davon ab, wie die jetzt beginnenden Verhandlungen zwischen David Cameron und seinen 27 Partnern verlaufen. Und was Camerons Landsleute anschließend von dem „neuen Deal“ halten, der ihnen versprochen worden ist.

 

Sinn macht es natürlich, dass das britische EU-Referendum relativ schnell über die Bühne geht – nun, da kein Weg mehr drum herum führt. Weder den Briten noch dem Rest Europas wäre mit einem endlosen Geplänkel gedient. Das lässt allerdings wenig Zeit für Verhandlungen.

Camerons „anderes“ Problem ist, dass seine Parteigänger daheim die Latte immer höher legen und dass viele von ihnen gar keinen Kompromiss, sondern einfach aus der EU herauswollen. Die britischen Proeuropäer wissen, dass seit fast vierzig Jahren auf der Insel niemand wirklich versucht hat, Sinn und Vorzüge der EU herauszustellen. Ob das in der verbleibenden Zeit noch zu leisten ist?