Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann widmet sich auf der Bühne den großen Fragen der Zeit. Im Souterrain der Politik betreiben Grüne und CDU ungeniert Postenschacher. Staatssekretäre gibt es satt, ein zusätzliches Ministerium auch.

Stuttgart - Man weiß nicht recht: Ist das zum Weinen – oder zum Lachen? Vielleicht muss man einfach auch nur stumm und duldsam nicken, wenn der Landesvater die Aufblähung seiner Regierung unter der Rubrik „Demokratiekosten“ verbucht. Grün-Schwarz geht mit einem neuen Ministerium für Wohnungsbau und Landesentwicklung an den Start – und mit so vielen Staatssekretären wie noch nie. „Investitionen in die Demokratie“, nennt Winfried Kretschmann die neue Landesregierung, die locker zwei Fußballmannschaften plus Reservespieler auf den Platz bringt: einen Ministerpräsidenten, elf Fachminister, drei Staatssekretäre nach Artikel 45 der Landesverfassung und elf Politische Staatssekretäre. Dazu einen beamteten Staatssekretär im Innenministerium sowie einen beamteten Staatsminister als Chef der Staatskanzlei (CdS). Das Institut des ehrenamtlichen Staatsrats bleibt vorerst verwaist. Für einen Schiedsrichter reicht es trotzdem noch.