Was im Club passiert, bleibt im Club – von wegen! Bei unseren Gute-Nacht-Geschichten wird ab sofort jeden Freitag ausgeplaudert, was das Zeug hält. Stuttgarter DJs, Barkeeper und Türsteher bekommen absolute Sprecherlaubnis und hauen uns die derbsten Nightlife-Storys um die Ohren. Dieses Mal: Dimi vom People.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - Sie ist eine Mischung aus Cola und Himbeer-Likör, das zuckersüße Mädchen von nebenan und sie ist heute mit der nächsten Gute-Nacht-Geschichte dran: Dimitra T. Immer nett, immer kompetent, immer gelassen nimmt sie seit vier Jahren die Bestellungen der Gäste entgegen – an der Bar, im Club, im People. Und wen will Dimi dort nicht missen: die Stammgäste. Wer gibt ihr Kraft: die Stammgäste. Über wen freut sie sich am meisten: die Stammgäste. Ohne sie hätte sie wohl schon öfter mal ratlos am Rad gedreht – und was heißt das? Richtig: Explooosioooon! Aber hilft ja nichts – Kopf hoch, Krone richten, Korken ziehen.

 

Ihren Job will die 27-jährige Studentin und zukünftige Wirtschaftspädagogin trotzdem auf keinsten kicken, denn schließlich hatte sie schon immer „richtig Bock auf Gastro.“ Als sie gerade ihr Abi geschrieben hat, kam ihr zu Ohren: „Den neuen Club People, den musst du gesehen haben.“ Das ließ sich die griechische little Miss Sunshine nicht zweimal sagen, nichts wie hin und dann gleich mal derbe dicht den big Boss wegtexten. Egal, den Job gab’s trotzdem, auch wenn Dimi einen Aperol Sour gern mal mit Weißwein serviert. Was soll’s, das ist lang her! Heute serviert sie lieber die guten Geschichten, frisch von der Theke.

Ausgelutschte Anmachen

Viel stört mich nicht, aber die Ungeduld der Gäste ist schon mit das Schlimmste. Wenn die Leute dann anfangen zu schreien: „Hey du, mach mal.“ Schrecklich! Da habe ich mich dann schon öfter Mal als Mami gefühlt und bin zu den Gästen hingegangen, um ihnen ein paar Manieren beizubringen und zu sagen: „Man schreit nicht nach Barleuten mit „Hey du“ oder „Du da“. Einmal bekam ich darauf die Antwort: „Das hab ich nicht, ich hab Amore gesagt.“ Die Leute sind schon echt kreativ – nicht! Die werden halt mutig nach ein paar Drinks. Am Anfang brauchen sie eine gefühlte Stunde bis sie einen Vodka-Energy bestellen können. Je später der Abend umso höher der Pegel und dann bekommt man schon mal so Sätze zu hören wie: „Zwei Vodka-Energy und deine Nummer.“ Bei dieser Kreativität war ich echt versucht ihm meine Nummer zu geben – nicht!

Tristes Trinkgeld

Auch krass sind immer die Gäste, die ihren Batzen Geld vor mir auf die Bar legen, aber keinen Cent Trinkgeld dalassen. Da denke ich mir auch nur: „Ja schön, dass du einen Haufen Hunderter im Geldbeutel hast, bringt mir jetzt auch nicht viel, aber danke, dass du’s mir gezeigt hast.“ Frech sind auch die, die dir die letzten paar Cent-Stücke auf den Theke knallen, die bekommen mein freundlichstes Dankeschön. Und die Leute glauben wirklich, dass sie dir mit drei Cent etwas Gutes tun, als hätten sie dir einen Zehner gegeben. Und das kommt nicht selten vor. Noch peinlicher ist aber, wenn ein Drink sieben Euro kostet und du dann 12 bekommst, damit die Gäste einen Fünfer wieder rauskriegen. Dann denk ich mir nur: „Bist du hier im Supermarkt oder was?“

Gruseliger Geiz

Heftig sind auch so Mädels, die sieben Kurze bestellen, jede etwas anderes und dann getrennt zahlen wollen. Dann musst du sieben Mal 2,50 Euro kassieren. Nicht, dass mich das stört, aber hallo, da warten noch 30 Leute, die bestellen wollen. Das sind auch die, die meistens kein Trinkgeld geben. Wenn du schon zu geizig bist, deine Freundin nicht auf einen 2,50-Shot einzuladen, dann gibst du auch kein Trinkgeld – macht doch Sinn, oder? (hüstel, hüstel)

Bummsvolle Bestellung

Wenn der Laden voll ist, die Leute laut sind und die Musik noch lauter, müssen wir viele Bestellungen an den Lippen ablesen. Wenn dann Leute kommen und zwei Mal den Shot „Ficken“ bestellen, dann kann das tatsächlich zu Missverständnissen führen. Du liest das Wort ab und denkst dir nur: Soll ich ihm gleich eine reinhauen oder den Türsteher holen?! Meistens merkt der Gast mir das dann an und es klärt sich, dass es sich nur um den Schnaps gehandelt hat und dann sage ich gelassen: „Tut mir leid, den haben wir hier nicht.“