Gute-Nacht-Geschichte mit Panopticum Ungebetene Gäste und nackte Tatsachen

Partys mit Überraschungseffekt, Open-Airs für die ganze Familie und nackte Frauen auf Toiletten - zum Wochenende wird wieder aus dem Nightlife-Nähkästchen geplaudert. Diesmal war die Panopticum-Crew in Plauderlaune.
Stuttgart - Pow, pow, pow - wer elektronische Musik liebt, dem ist Panopticum ganz klar ein Begriff. 2012 gegründet, ging die Truppe als Verein zur Förderung der elektronischen Kultur an den Start. "Dies umfasst nicht nur die Musik an sich, sondern auch alles andere, was dazu gehört - wie zum Beispiel die Unterstützung von lokalen, neuen DJs", heißt es von Vereinsseite. Panopticum versteht sich als Plattform mit außergewöhnlichem Konzept. Der Antrieb, den Verein zu gründen, sei immer gewesen, mal etwas anderes zu schaffen - fernab vom Mainstream.
Die andere Art des Feierns
Anfangs bespielten sie Off-Locations jeglicher Art und machten sich einen Namen mit Open-Airs. Gut vernetzt in der elektronischen Musik-Szene sollten diverse Gastspiele in Stuttgarter Clubs folgen, Motto-Partys mit entsprechender Deko gefeiert und eine andere Art des Feierns etabliert werden. "Wir wollten die Open-Air-Kultur revolutionieren."
Und wer steht hinter Panopticum? Die Namen werden nicht verraten, aber: "Der Verein besteht aus Menschen unterschiedlichster Couleur. Was uns eint, ist die Liebe zur elektronischen Musik." Man stehe mit Enthusiasmus, Idealismus und vielen, kreativen Ideen für und hinter dem Verein - mit dem Ziel: Wir bauen etwas auf, wo und wie wir selbst gern feiern würden.
Apropos wo - da spielt seit geraumer Zeit die Pano.Bar in Zuffenhausen-Roth eine entscheidende Rolle. Innerhalb kürzester Zeit und mit Hilfe vieler Freunde wurde eine Location ins Leben gerufen, die nicht nur für Feierei steht, sondern in der auch Lesungen, Vorträge und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und "Zero Waste" als "Stammtisch der Visionen" Raum finden. Befreundete Künstler wie Peter Kosock hinterließen außerdem ihre Klebe-Spuren an den Wänden der Bar. Und es seien dort Bilder zu sehen, die verschiedene Musikrichtungen der elektronischen Musik thematisieren.
Was dem Verein sonst noch so unter den Nägeln brennt, folgt als Gute-Nacht-Geschichte - Panopticum plaudert aus.
Voll normal, ey
Wir hatten mal eine Veranstaltung im Cassiopeia in Untertürkheim. Da haben uns die Leute die Bude eingerannt. Partypeople unter 18 Jahren mussten draußen bleiben, was von vielen nicht akzeptiert wurde und zur Folge hatte, dass sie es über Umwege probierten hineinzukommen - und zwar über den Balkon auf der Rückseite der Location. Dieser war zwar vollgestellt mit Stühlen, damit drinnen mehr Platz war, doch das hinderte die Leute nicht, von unten auf den Balkon zu klettern, um ins Innere zu gelangen. Sie wollten uns dann tatsächlich weismachen, dass sie das für den normalen Eingang gehalten hatten. Wir haben sie dann direkt wieder zum richtigen Ausgang hinausbefördert.
Partys für die ganze Familie
Bei einem unserer ersten Open-Airs auf einer schönen grünen Wiese in Stuttgart, wo wir an einem frühen Sonntagnachmittag gemütlich die Anlage aufgebaut hatten, kamen verschiedene Leute, auch Familien vorbei und haben erstmal erstaunt geschaut. Das war ganz klar kein Publikum, das elektronische Musik hört. Doch sie waren so geflasht und fanden das so cool, was wir da machen, dass sie einfach dageblieben sind, ihr Grill-Zeug ausgepackt und mit uns mitgefeiert haben. Die Kinder haben getanzt - das war ein Spaß.
Nackte Tatsachen
Eine Story aus der Pano.Bar darf natürlich nicht fehlen. Eines Abends wollte eines unserer Team-Mitglieder die Toiletten kontrollieren, ob noch genügend Handtücher da sind, ob alles sauber ist. Sie läuft also in die Damen-Toilette. Die erste Kabine war nicht abgeschlossen, sie geht rein, alles war okay. Sie geht in die zweite Kabine, die war auch nicht abgeschlossen, aber eine Frau stand drin, nackt. Sie hatte wohl ein Kleid an, aber drunter nichts und es zum Toilettengang einfach mal aus- bzw. hochgezogen. Alle fanden es lustig, nur unser Team-Member musste erstmal drauf klar kommen - kein alltäglicher Anblick.
Pano.Bar: Haldenrainstraße 66, direkt bei der U-Bahn-Haltestelle Schozach Straße, mehr Infos hier >>>
Dieses Wochenende geht's in der Pano.Bar wieder rund. Am Freitag, 2. Februar, findet Mischkonsum Rec. presents Minimaltaumel #2 statt, ab 20 Uhr geht's los. Mehr Infos hier >>>
Am Samstag, 3. Februar, heißt es wieder Unterm Dach mit Vamos Art, Adi Dassler, Aldo M. & Chris Hoonoes, startet ebenfalls um 20 Uhr. Mehr Infos hier >>>
Mehr Infos zu Panopticum hier >>>
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