Wer sind die inhaftierten Palästinenser, die Israel in einem Austausch nun übergeben will? Aus einem Bericht gehen neue Details hervor.

Nach dem Abkommen mit der Hamas über den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge hat Israel Medienberichten zufolge Einzelheiten zu den Inhaftierten bekannt gegeben. 287 der 300 inhaftierten Palästinenser, die für eine Entlassung in Frage kommen, seien junge Männer bis 18 Jahre, meldete die „Times Of Israel“ am Mittwoch. Die meisten sollen demnach wegen Aufruhr und Steinwürfen im Westjordanland oder Ost-Jerusalem inhaftiert worden sein. Bei 13 weiteren Häftlingen handelt es sich dem Bericht zufolge um erwachsene Frauen, die überwiegend wegen Messerattacken verurteilt wurden. Israelische Medien hatten zuvor berichtet, dass keine Häftlinge freigelassen würden, die wegen Mordes im Gefängnis sitzen.

 

Die islamistische Hamas und die israelische Regierung hatten sich zuvor auf eine viertägige Feuerpause im abgeriegelten Gazastreifen und den Austausch von 50 Geiseln gegen palästinensische Häftlinge geeinigt. Der Beginn einer zu dem Deal gehörigen Kampfpause soll nach Angaben des Vermittler-Staats Katar innerhalb von 24 Stunden bekannt gegeben werden.

In den ersten vier Tagen sollen im Rahmen des Deals laut Hamas bis zu 150 palästinensische Häftlinge freikommen. Die Freilassung weiterer Palästinenser im Gegenzug für die Freilassung weiterer Geiseln in der Zeit danach sei möglich, hieß es in dem Bericht der „Times Of Israel“ weiter. Für jeden zusätzlichen Tag müsste die Hamas der Regierung Israels zufolge zehn weitere Geiseln freilassen. Israel geht davon aus, dass so insgesamt 80 Geiseln freikommen könnten.

Die Veröffentlichung der Einzelheiten über die palästinensischen Häftlinge soll dem Bericht zufolge der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, gegen die Freilassung bestimmter Personen Einspruch beim Obersten Gericht einzulegen. Nach Angaben eines israelischen Regierungssprechers könnten unter anderem Angehörige von Terroropfern dies innerhalb von 24 Stunden tun. Es wird nicht erwartet, dass das Gericht gegen die Entscheidung der Regierung vorgehen wird.