Hallenhockey: HTC Stuttgarter Kickers Aufstiegsjubel, Bierdusche und Torrekord

Schon auf dem Spielfeld hat die große Aufstiegs-Party des HTC Stuttgarter Kickers begonnen. Foto: Günter Bergmann

Die Hockey-Männer des HTC Stuttgarter Kickers haben es geschafft: Sie holen sich den Meistertitel in der zweiten Liga Süd und spielen in der kommenden Hallenrunde erstmals seit 2019 wieder in der Bundesliga. Alle Emotionen in Bildern.

Lokalsport: Patrick Steinle (pst)

Als der Schiedsrichter die Partie abpfeift, liegen sich die Hockeyspieler des HTC Stuttgarter Kickers in der Sporthalle an der Hohen Eiche in den Armen und packen anschließend die Meistershirts aus. Fans strömen auf die Spielfläche und freuen sich jubelnd mit den Akteuren, geben ihnen eine Bierdusche, und im Hintergrund läuft das Lied „Oh wie ist das schön“. So lautet auch das gemeinsame Motto beim Club aus Hoffeld: Die Herrenmannschaft hat sich in der Hallenrunde den Zweitliga-Meistertitel gesichert und steigt damit in die Bundesliga auf – zuletzt spielte der Verein 2019 im Oberhaus. Emotionen pur nach dem Spielende. „Es fühlt sich überragend an, man hätte es sich nicht schöner vorstellen können“, sagt der Trainer Till Ziemssen. „Ich bin unfassbar glücklich.“

 

Die Gefühle lagen blank, dabei war der HTC doch als klarer Favorit in das finale Wochenende gegangen, an dem noch zwei abschließende Spiele zu absolvieren waren. Klar war im Vorfeld, vier Punkte würden den Stuttgartern definitiv reichen – am Ende war es sogar die maximale Ausbeute von sechs Zählern. Am Samstag siegten die Kickers bei der HG Nürnberg noch knapp mit 5:7, einen Tag später ließ das Team gegen das Tabellenschlusslicht TuS Obermenzing nichts anbrennen. Mit 8:3 schickten die Gastgeber die Münchner nicht nur nach Hause, sondern gleichzeitig eine Etage tiefer. „Wir haben heute noch einmal ein tolles Spiel gezeigt“, lobt Ziemssen seine traditionell komplett in weiß gekleideten Spieler.

Brandenstein trifft 30-mal für den HTC

Vor allem ein Mann, der schon während der gesamten Runde als Überflieger glänzte, stach einmal mehr heraus: Sten Brandenstein traf dreimal in Nürnberg sowie fünfmal gegen Obermenzing. Sein Gesicht bei jedem einzelnen Treffer sprach Bände: Grenzenlose Freude und Erleichterung zeichnete sich darauf ab. „Wir haben heute alles reingeworfen, weil es das Spiel war, auf das wir die ganze Saison hingearbeitet haben. Dass es so ausgeht, ist natürlich traumhaft. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft“, sagt der Kapitän. „Das ist glaube ich für alle hier in der Mannschaft das wichtigste und spannendste Spiel gewesen, das beste der gesamten Karriere.“

Neben dem Aufstieg verzeichnete Brandenstein derweil einen persönlichen Rekord. Mit 30 Saisontreffern (in zehn Spielen) übertraf er seine bisherige Bestmarke von 29 Toren vor zwei Jahren. Vor einigen Wochen sagte er noch: „Das war außergewöhnlich. Ich weiß nicht, ob ich das noch einmal schaffe.“ Nun wissen alle Beteiligten: Er kann es, und sogar besser. Direkt nach der Partie wusste der 26-Jährige dies aber einzuordnen: „Das ist jetzt auch egal. Hauptsache, wir sind aufgestiegen, das ist das Wichtigste“, sagte er. „Ohne die ganze Mannschaft, hätte es nicht geklappt.“ Beim Feiern am Abend dürfte dennoch das eine oder andere Kaltgetränk auf den Top-Torschützen der Südstaffel gegangen sein.

Coach Ziemssen genießt den Aufstiegsmoment besonders

Wie Brandenstein, jubelten beim Abschlussspiel auch die vielen Zuschauer lautstark bei allen Treffern. Neben dem Kapitän war zweimal Lucca Epple erfolgreich, einmal Marc Hohmann. Immer wieder feuerte das Publikum das Team von Coach Till Ziemssen, der übrigens im Moment des Abpfiffes völlig in sich gekehrt war, dann zunächst seine Ehefrau küsste und dann erst mit seinen Schützlingen feierte, unermüdlich an. „Heute war ein besonderes Spiel, da war die Stimmung noch einmal Extraklasse, aber auch in den anderen Spielen wurden wir von den Zuschauern unterstützt“, sagt Ziemssen. „Wir hoffen, dass wir das nächstes Jahr in der ersten Liga weiterführen können, dass die Halle hier so brennt.“

An den zehn Spieltagen gingen die Stuttgarter Kickers nur ein einziges Mal als Verlierer vom Feld (beim Auftakt in Wiesbaden) und spielten lediglich einmal Remis, im Spitzenspiel beim Nürnberger HTC. Jener hatte vor dem Wochenende mit drei Punkten Rückstand auf die Schwaben noch die theoretische Chance auf den Meistertitel, gewann auch beide eigenen Partien. Da sich die Stuttgarter aber keine Blöße gaben, blieb die Mühe der Verfolger vergebens. „Wir haben die konstanteste Saison aller Teams gespielt“, resümiert Ziemssen. „Wir hatten die beste Defensive, das war die Basis. Und nach vorne sind wir mit unseren schnellen Stürmern brandgefährlich.“

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