Der Torwart muss die Handballer des TSV Schmiden zum Saisonende verlassen. Der Club plant mit Thomas Fink als Nummer eins zwischen den Pfosten.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Schmiden - David Thomitzni ist bitterlich enttäuscht. Das hat nicht nur mit der 21:24-Heimniederlage der abstiegsbedrohten Handballer des TSV Schmiden am Sonntagabend in der Baden-Württemberg-Oberliga gegen die SG Pforzheim/Eutingen zu tun, sondern auch mit dem, was sich drum herum abgespielt hat. Denn er hörte dabei, dass sein Club künftig auf seine Dienste verzichten wolle. Die Bestätigung erhielt er anschließend, als er das Gespräch mit den TSV-Verantwortlichen um den Abteilungsleiter Wolfgang Bürkle suchte. „Sie haben mir gesagt, dass ich die Koffer packen darf“, sagt David Thomitzni.

 

Der 28-Jährige spielt seit Sommer 2009 beim TSV Schmiden. Gleich in seiner ersten Saison stieg er mit der Mannschaft von der Württemberg-Liga in die Baden-Württemberg-Oberliga auf. In der vorvergangenen Runde hatte er maßgeblichen Anteil am guten Abschneiden des Teams als Aufsteiger (Platz fünf) in der vierthöchsten Klasse und in der abgelaufenen Runde am Klassenverbleib. Auch in dieser Spielzeit hat die Stammkraft zwischen den Schmidener Pfosten schon mehrfach mit guten Vorstellungen auf sich aufmerksam gemacht. Dennoch planen die TSV-Vordenker nicht mehr mit ihm. „Mir wurde nicht gesagt, dass jemand Neues gesucht wird. Es gab in meinen Augen in den Gesprächen klare Signale in Richtung einer Vertragsverlängerung von beiden Seiten“, sagt David Thomitzni.

Die Schmidener möchten künftig auf das 20-jährige Eigengewächs Thomas Fink als Nummer eins setzen. „Wir wollen ihn positionieren, er soll seine Chance kriegen – die hat er nicht, solange David da ist. Er ist von den Anlagen her eine Granate und braucht Spielpraxis“, sagt Wolfgang Bürkle über den ehemaligen württembergischen Auswahlspieler. „Wir machen uns seit Wochen einen Kopf, wie die Mannschaft künftig aussehen soll, auch im Hinblick auf die nächsten Jahre, da gibt es halt immer auch unliebsame Wege.“

Maik Hammelmann kommt vom VfL Waiblingen

Als Ergänzung zu Thomas Fink wird Maik Hammelmann vom VfL Waiblingen dazustoßen. Der B-Lizenz-Inhaber mit Zweitliga-Vergangenheit, der morgen 31 wird, soll auch als Torwarttrainer fungieren. „Wir planen mit Thomas als Nummer eins und wollen Maik als erfahrenen Mann für alle Fälle in der Hinterhand haben, der auch die Jungen ausbildet“, sagt Wolfgang Bürkle.

Im Internet-Netzwerk Facebook hat David Thomitzni seiner Niedergeschlagenheit mit einem Eintrag auf der Seite der TSV-Handballer („Schmiden Pumas“) Ausdruck verliehen: „Da gibt man alles für einen Verein, und dann wird man so mit Füßen getreten. Bis zum bitteren Ende werde ich alles für den Erfolg machen – fürs Team, für die Fans und die, die uns unterstützen. Es war eine schöne Zeit, ich werde sie bis zum Ende genießen.“ Er fühlt sich sehr wohl beim TSV Schmiden, umso heftiger hat ihn die jüngste Entwicklung getroffen. „Ich war geschockt über die Nachricht. Ich habe noch das Niveau, auch wenn der Körper mehr wehtut als früher. Es wird weitergehen – meine Handballzeit ist noch nicht zu Ende“, sagt der 28-Jährige. Bisher hatte er die Anfragen von anderen Clubs zurückgestellt. „Ich habe allen erst einmal gesagt, dass der TSV Schmiden mein Ansprechpartner Nummer eins ist. Man wird sehen, wohin der Weg führt“, sagt der bitterlich enttäuschte David Thomitzni.