Die deutschen Handballerinnen kassieren im letzten WM-Spiel eine klare Niederlage, die das insgesamt gute Ergebnis etwas schmälert. Das nächste Ziel ist das Olympia-Ticket.

Frust-Erlebnis zum WM-Abschluss: Deutschlands Handballerinnen haben die Weltmeisterschaft nach einer ernüchternden 26:30 (7:16)-Niederlage gegen die Niederlande auf Platz sechs beendet. Bei ihrem letzten Turnier-Auftritt am Sonntag in Herning lieferte das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch eine enttäuschende Leistung ab. Das beste WM-Ergebnis seit dem Bronze-Gewinn vor 16 Jahren war nur ein schwacher Trost. Beste Werferinnen vor rund 2000 Zuschauern waren Linksaußen Antje Döll mit sieben Toren und Co-Kapitänin Alina Grijseels (6).

 

Der Fokus richtet sich nun auf die im Frühjahr anstehende Olympia-Qualifikation. Dabei trifft die DHB-Auswahl auf Montenegro, Slowenien und Paraguay. Die ersten Zwei des Turniers lösen das Ticket für die Sommerspiele in Paris. „Wir sind voller Hoffnung, erstmals nach 2008 wieder dabei zu sein“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.

Ein gutes WM-Zeugnis

Dem Team stellte er vor dem Anpfiff der Partie um Platz 5 ein gutes WM-Zeugnis aus. „Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht. Als Kollektiv ist die Mannschaft in ihrer Durchschnittsleistung deutlich nach oben gerutscht“, bilanzierte Kromer. Das konnte die DHB-Auswahl zum Abschluss gegen die Niederlande jedoch nicht bestätigen.

Wie schon bei der krachenden 20:27-Niederlage im Viertelfinale gegen Schweden, als das erste Tor erst nach 14 Minuten gelang, verschlief das deutsche Team die Anfangsphase. Dieses Mal dauerte es zwölfeinhalb Minuten, ehe Grijseels per Siebenmeter zum 1:6 für das erste Erfolgserlebnis sorgte. Besser wurde das Angriffsspiel der DHB-Auswahl aber auch danach nicht.

Rückraumspielerin Viola Leuchter verletzt

Vielmehr folgte Mitte der ersten Halbzeit der nächste Schockmoment, als sich Rückraumspielerin Viola Leuchter ohne gegnerische Einwirkung verletzte und mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Parkett humpelte. Der Ausfall schwächte die ohnehin verunsicherte deutsche Auswahl zusätzlich.

Nach 22 Minuten betrug der Rückstand beim 4:12 erstmals acht Tore. Vorn scheiterten die Gaugisch-Schützlinge immer wieder an der starken niederländischen Torhüterin Yara Ten Holte, hinten boten sie dem Gegner zu viele Lücken. Zur Pause war die Partie bereits entschieden.

Zwar gab das DHB-Team trotz der aussichtslosen Lage nie auf. Doch auch nach dem Wechsel blieb es eine einseitige Angelegenheit. Phasenweise lag Deutschland sogar mit elf Toren zurück. Gaugisch versuchte seine Spielerinnen an der Seitenlinie immer wieder zu motivieren, doch die Mittel waren an diesem Tag limitiert. Erst als die Oranje-Auswahl im Vorgefühl des sicheren Sieges die Zügel in der Schlussphase schleifen ließ, konnte das deutsche Team das Ergebnis etwas freundlicher gestalten.