US-Präsident Donald Trump führt Strafzölle auf den Import von Stahl und Aluminium ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft nun zum Dialog auf.

München - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die von US-Präsident Donald Trump verhängten US-Zölle kritisiert, aber zu einer besonnenen Reaktion aufgerufen. Die Zollerhebungen seien „nicht gut“, man sehe diese mit Sorge, sagte Merkel am Freitag nach einem Treffen mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft in München.

 

Man vertraue der EU-Kommission, die sich jetzt an die Welthandelsorganisation wende und das Gespräch mit den USA suche, aber auch mögliche Gegenmaßnahmen in Aussicht gestellt habe. Merkel betonte allerdings: „Aber den Vorzug müssen jetzt erst einmal noch Gespräche haben. Am besten wäre es, wir könnten ausgenommen werden.“

Zölle treten in 15 Tagen in Kraft

Auf die Frage, ob sie einen Handelskrieg befürchte, sagte Merkel, sie wolle „keine martialischen Wörter in den Mund nehmen. Das hilft uns ja nicht weiter.“ Die zusätzlichen Zölle hätten Einfluss auf die Wirtschaft und nicht nur für ein Land. „Wir sind überzeugt, zum Schluss ist es nachteilig für alle. Keiner würde in einem solchen Wettlauf gewinnen. Und deshalb suchen wir auch sehr bewusst, nach wie vor, das Gespräch“, sagte die Bundeskanzlerin, betonte aber auch: „Aber wir können auch natürlich, seitens Europas, reagieren.“

Merkel fügte hinzu, man habe sich immer für ein Handelsabkommen mit den USA eingesetzt, um weitere Barrieren abzubauen. „Und das werden wir in den Gesprächen auch sehr, sehr deutlich machen, dass das unser Ziel, unser Wunsch ist.“

Trump hatte am Donnerstag im Beisein von Stahlarbeitern zwei Proklamationen unterzeichnet. Demnach treten in 15 Tagen Zölle in Höhe von 25 Prozent auf eingeführten Stahl und von 10 Prozent auf Aluminium in Kraft. Die EU bereitet Gegenmaßnahmen vor.