Kim Jong Un ist bei seinem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Limousine von Daimler vorgefahren. Dabei pflegt der Stuttgarter Autobauer keine Geschäftsbeziehungen zu Nordkorea. Der Konzern steht vor einem Rätsel.

Tokio - Das Rätsel um Kim Jong Uns Limousinen aus dem Hause Daimler bleibt ungelöst. Der deutsche Autobauer ließ wissen, dass er sich nicht erklären könne, woher der nordkoreanische Machthaber die Luxuskarossen habe. Daimler führe keine Geschäfte mit dem isolierten Land, schrieb Konzernsprecherin Silke Mockert in einer Reaktion auf einen Bericht der Nachrichtenagentur AP vom Mittwoch.

 

Als Kim diese Woche für seinen Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin am Bahnhof der russischen Stadt Wladiwostok eintraf, warteten schon zwei Limousinen der Daimler-Marke Mercedes auf ihn. Es wird auch vermutet, dass der Machthaber bei seinen Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Singapur im Juni 2018 und zuletzt im Februar in Hanoi auf dieses Transportmittel zurückgriff.

Keine Geschäftsbeziehungen zu Nordkorea

Dies sorgte für Stirnrunzeln, zumal der Verkauf von Luxusgütern wie Stretchlimousinen gemäß den UN-Sanktionen gegen Nordkorea verboten ist. Die Strafmaßnahmen sollen den Druck auf dessen kommunistische Führung erhöhen, ihr Nuklearwaffenarsenal aufzugeben.

Daimler-Sprecherin Mockert erklärte, das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart pflege schon seit mehr als 15 Jahren keine geschäftlichen Beziehungen mit Nordkorea. An die Embargos von EU und USA halte sich der Konzern strikt. Um Lieferungen an Nordkorea oder jegliche seiner Botschaften in der Welt zu verhindern, habe Daimler ein System der Exportkontrolle eingeführt. Autoverkäufe durch Drittparteien, vor allem Gebrauchtwagen, entzögen sich jedoch der Kontrolle und der Verantwortung des Konzerns.