Die besten Junghandwerker werden ausgezeichnet und mit einem Musical-Besuch belohnt. Stuttgart ist gut vertreten.
Stuttgart - Belohnung für ihre herausragenden Leistungen durften die besten Lehrlinge des Abschlussjahrgangs 2020/21 am Abend zusammen eine Vorstellung des „Aladdin“-Musicals besuchen. Zuvor aber hatten die jungen Leute ihren eigenen großen Auftritt, denn als sie in Reih und Glied von hinten in den Festsaal des Domero-Hotels einliefen, erhob sich der volle Saal mit prasselndem Beifall. Da fast alle der insgesamt 82 Siegerinnen und Sieger aus den acht Handwerkskammern des Landes zum Festakt nach Möhringen gekommen waren, ergab dies eine symbolkräftige Szenerie.
Davon beeindruckt war Rainer Reichhold, Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags und der Handwerkskammer Region Stuttgart, illustriere der Einzug der Besten doch auch „das Handwerk als die Wirtschaftsmacht von nebenan“. Den jungen Leuten skizzierte er „eine tolle Startposition für Karrieren im Handwerk“, nun könnten sie „durchstarten zum Meisterbrief, auch den Betriebswirt oder ein Studium draufsetzen“. Beste Voraussetzungen also, „um Führungspositionen einzunehmen, sich selbstständig zu machen oder als vielfach gesuchte Betriebsnachfolger den eigenen Weg weiterzugehen“. An anwesende Landtagsabgeordnete appellierte er, bei Berufsschulen und Bildungsstätten den „drohenden Investitionsstau“ abzuwenden: „Nur dann gelingt es, das Handwerk für die Zukunft fit zu machen.“
Viele Gründe für bewusste Entscheidung
Bei den Einzelehrungen zeigte sich die Kammerregion Stuttgart beim Gruppenfoto mit 21 Ausgezeichneten „in ihrer ganzen Pracht“, wie der Moderator anmerkte. Durch die Ehrung „bestätigt und motiviert“ fühlte sich etwa Victoria Schmid, landesbeste Orthopädietechnik-Mechanikerin, die sich „weit vor dem Abitur“ für den Beruf entschieden hatte – und dann für die Ausbildung von Bad Saulgau nach Stuttgart gezogen war: „Junge Leute wissen oft nicht, was für tolle Berufe es gibt und welche Chancen der Fachkräftemangel bietet.“
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Über Umwege war Luca Doster zum Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik gekommen, wollte eigentlich Maschinenbau studieren, hatte sich dann ans Handwerk rangeschnuppert: „Und es wäre viel zu schade, wenn der vom Opa gegründete Betrieb aufhören müsste.“ Der 22-Jährige wird bald übernehmen: „Nirgends sonst hätte ich so schnell soviel Verantwortung.“
Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Kammer Region Stuttgart war begeistert von „Niveau und Vielfalt“ der Landessieger: „Das sind Leistungsträger und Vorbilder, die zeigen, wie es geht.“