Der evangelische Pfarrer Harald Küstermann nahm mit einem bewegenden Gottesdienst in der Feuerbacher Stadtkirche Abschied von der Gemeinde. Eine starke pastorale Stimme geht in den Ruhestand.

Weiße Kerzen brennen und ein buntes Blumen-Bouquet ziert den Altar. Während Harald Küstermann die Stufen zur Kanzel des protestantischen Gotteshauses hochsteigt, erklingt in der Kirche die Orgel, und die Gemeinde singt die letzte Strophe eines Kirchenliedes. Auf der Empore und auch im Kirchenschiff stehen neben den Älteren auch vergleichsweise viele junge Menschen und verfolgen den Gottesdienst. Die Kirchenbänke sind voll. Seine Abschlusspredigt baut Küstermann auf eine Stelle im Matthäus-Evangelium auf. Dort heißt es: „Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch.“ Die Kirche von unten ist für Küstermann alternativlos: „Nur wer Partei für die Schwächeren ergreift, der hat eine Zukunft“, sagt Küstermann am Ende seiner Predigt. „Diese Haltung wünsche ich nicht nur den Feuerbächern, sondern der ganzen Welt“, schließt er und erntet im Gotteshaus dafür viel Applaus.