Im Roten Rathaus der Hauptstadt soll heute ein neuer Chef einziehen: Kai Wegner von der regierungsentwöhnten CDU. Größere Risiken gehen von der in Teilen regierungsüberdrüssigen SPD aus. Dabei hätte die kleine Groko mit der Sanierung Berlins genug zu tun, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Die Verhältnisse in der Berliner Landespolitik erinnern an Schillers Ballade über „Die Bürgschaft“. Dort ist vom „Dolch im Gewande“ die Rede. Damit sind auch führende Genossen in der Hauptstadt unterwegs. Ihren Rachedurst muss die bisher Regierende Bürgermeisterin und künftig nur noch mitregierende Franziska Giffey fürchten. Täglich werden Rücktrittsforderungen an sie adressiert. Eine knappe Mehrheit der Sozialdemokraten weiß Giffey aber hinter sich bei dem umstrittenen Vorhaben, den CDU-Mann Kai Wegner an diesem Donnerstag zu ihrem Nachfolger zu küren. Ob das auf Anhieb gelingt, ist ungewiss.