Der Kreisverband Stuttgart weist mit einer Aktion am Samstag, 5. Mai, vor dem Stuttgarter Rathaus auf den Mangel an Geburtshelferinnen hin. Doch das ist nicht die einzige Forderung der Hebammen.

Stuttgart - Schütz dich vor Hebammenmangel“ – unter diesem Motto machen Hebammen am Samstag, 5. Mai, von 11 Uhr an vor dem Rathaus auf ihre Situation aufmerksam. Dabei verteilen sie Kondome. Anlass ist der Internationale Hebammentag. In vielen Kliniken sind laut einer Pressemeldung der Stuttgarter Hebammen Planstellen für Geburtshelferinnen weder besetzt, noch ihre Anzahl auf die steigende Geburtenzahl angepasst. Dadurch häuften Hebammen etliche Überstunden an. Außerdem würden kleinere geburtshilfliche Abteilungen geschlossen; damit sei die freie Wahl des Geburtsortes teils nicht mehr gewährleistet. Ebenso kritisieren die Hebammen, dass das einzige Stuttgarter Geburtshaus etwa doppelt so viele Anfragen wie verfügbare Plätze für eine außerklinische Geburt hat. Zudem hätten über die E-Mail Adresse hebammensuche-stuttgart@gmx.de werdende Eltern in diesem Jahr bereits mehr als 560 Gesuche verschickt. Diese hätten oft monatelang vergeblich nach Hebammen gesucht.

 

Hebammen wollen flexible Arbeitszeitmodelle

Grund für den Mangel sei die kurze Verweildauer im Beruf – von lediglich vier bis sieben Jahren. Um den Beruf attraktiver zu machen, fordert die Stuttgarter Kreisgruppe des Hebammenverbands Baden-Württemberg eine bessere Bezahlung, flexible Arbeitszeitmodelle, Entlastungen bei den Sozialabgaben und eine Deckelung der Haftpflichtsumme. Die Geburtshelferinnen drängen auf einen Mindestbetreuungsschlüssel bei Geburten. Ihre Kinderfreundlichkeit könne die Stadt zeigen, so die Hebammen, indem sie Initiativen wie den Such-Verteiler oder Notfallambulanzen finanziell unterstütze.