Die Heilbrunnenschule hat erneut beim Wettbewerb „Zauberhaft“ teilgenommen. Mit ihrem Filmbeitrag „Wir in einem Boot“ haben sich die Schüler aus Möhringen den ersten Platz gesichert.
Möhringen - Nebeneinander liegen die Schüler auf dem Boden, unter ihren Rücken ein blaues Tuch, ein buntes Boot aus Karton über ihren Beinen. Die Szene wirkt zugegeben nur von oben betrachtet: dann sieht es so aus, als würden die Kinder in dem Boot stehen. Mit ihrer Kreativität konnten die Schüler überzeugen: die Jury des Wettbewerbs „Zauberhaft“ wählte die Heilbrunnenschule unter 17 Teilnehmern zum Sieger. Nach 2010 ist es bereits das zweite Mal, dass die Schule aus Möhringen, die sich seit sieben Jahren regelmäßig an dem Wettbewerb für Förderschulen beteiligt, den ersten Platz sichern konnte.
„Für unsere Schüler ist das ein tolles Erlebnis“, sagt die Rektorin Anna Weil-Baltruschat. Der Wettbewerb „Zauberhaft“ sei an der Heilbrunnenschule positiv verankert. „Die Kinder kommen dadurch in Berührung mit Kunst und Kultur“, so die Schulleiterin. Die Teilnahme schaffe Erfolgserlebnisse für die Schüler, die an der Idee und Durchführung ihres Beitrags aktiv beteiligt sind. „Unsere Kinder sind da sehr stolz darauf – und das völlig zurecht“, lobt Weil-Baltruschat den Einsatz ihrer Schüler.
Schüler sollten zwei Musikstücke von Bach kreativ umsetzen
Der Schüler-Wettbewerb „Zauberhaft“ wird seit 2009 von der L-Bank ausgerichtet. Förderschulen aus ganz Baden-Württemberg können daran teilnehmen. Schüler bis zu einem Alter von zwölf Jahren können dabei ihre Kreativität ausleben. Zum zweiten Mal fand der Wettbewerb zusammen mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart statt, die mit ihrem Projekt „Bachbewegt“ insbesondere junge Menschen an die Musik von Johann Sebastian Bach heranführen möchte. 2016 stand „Zauberhaft“ unter dem Motto „Zauberhafter Bach – wenn eure Gedanken auf Reisen gehen“. Im Mittelpunkt standen zwei Klavierstücke aus Bachs Sammlung „Das Wohltemperierte Klavier“.
Dass die Heilbrunnenschule „von Anfang an“, wie die Rektorin sagt, bei „Zauberhaft“ teilnimmt, ist auch dem Engagement der Lehrer zu verdanken, die die Schüler jedes Jahr anleiten und unterstützen. „Wir haben sehr gute und kreative Lehrer, die ein breites Spektrum an Wissen auch in den Bereichen Kunst und Technik abdecken können“, sagt Weil-Baltruschat.
Aneinandergefügte Fotos erzeugen den Eindruck von Bewegung
Maßgeblich an der Idee zum Beitrag für den Wettbewerb im vergangenen Herbst beteiligt war Florian Wieland. „Nachdem die Schüler die beiden Musikstücke hörten, meinte einer, es höre sich an wie Wellen“, sagt Wieland. Im Werkunterricht habe er bereits Boote aus Holz mit den Schülern gefertigt, da lag die Idee nahe, in den Beitrag zu „Zauberhaft“ ebenfalls ein Boot einzubauen. Die Kinder haben sich in dem Boot auf eine gemeinsame Reise begeben, getragen von der Musik von Bach, dargestellt durch das „Wasser“, das blaue Tuch.
Entstanden ist ein sogenannter Stop-Motion-Film unter dem Titel „Wir in einem Boot“. „Wir haben unzählige Fotos geschossen und dann zu einem Film zusammengefügt“, erklärt Wieland. Die Kinder haben sich für jede Aufnahme nur ein kleines bisschen anders positioniert. Durch die Aneinanderreihung der Bilder entsteht der Eindruck von Bewegung.
In Teamarbeit alle Kinder ins Boot geholt
Das Konzept überzeugte die Jury, bestehend aus Vertretern der L-Bank, der Bachakademie und der Staatsgalerie sowie Autoren, Journalisten und Designern. „Im Film wird die gemeinsame Reise gezeigt, bei der nach und nach alle Kinder der Klasse ins ‚Boot‘ geholt werden. Eine sehr kreative und gruppendynamische Arbeit, die begeistert“, lobte Anke Bächle, Kunstpädagogin an der Staatsgalerie Stuttgart, den Beitrag der Heilbrunnenschule bei der Preisverleihung Ende Januar. „Film und Musik harmonierten so gut, dass wir Juroren am liebsten mit an Bord gegangen wären“, beschrieb Cordula Bräuninger, Generalbevollmächtigte der L-Bank, das Votum der Jury.