Wegen fehlender Anmeldungen liegt das Projekt Ganztagesschule bei der Ludwig-Uhland-Schule nun auf Eis.

Heimsheim - Es ist ein ständiges Auf und Ab, das Thema Ganztagesbetreuung beschäftigt die Heimsheimer Verwaltung und den Gemeinderat schon seit ein paar Jahren. Ursprünglich war geplant, die Ludwig-Uhland-Schule (LUS) zu einer klassischen Ganztagesschule auszubauen. Das Regierungspräsidium in Karlsruhe lehnte den Antrag jedoch ab. Im vergangenen Jahr wagte die Gemeinde dann den Schritt in Richtung offene Ganztagesschule. An drei Nachmittagen in der Woche sollte es Betreuung für die Schüler geben. Doch das Angebot scheiterte, weil zu wenig Anmeldungen vorlagen. Der Plan, das Angebot im Frühjahr 2012 auf die Gleise zu hieven, lief ebenfalls ins Leere. Und so bleibt erst einmal alles, wie es ist.

 

Die Früh- und Kernzeitbetreuung für die Grundschüler sowie die Hausaufgabenbetreuung der Fünft- und Sechstklässler gibt es schon länger. „Daran halten wir auch fest“, betont der Heimsheimer Hauptamtsleiter Daniel Kienle. Eine Nachmittagsbetreuung mit Mittagsessen und Freizeitangeboten findet aber nicht statt. Alles war organisiert. Monatelang hatten Schule und Kommune in Zusammenarbeit mit den Vereinen, Kirchen und weiteren Institutionen ein Programm ausgetüftelt. An drei Nachmittagen in der Woche hätten die Eltern von Grund- und Hauptschülern ihre Sprösslinge anmelden können. Für die Betreuung nach dem Mittagessen waren freiwillige Helfer von Vereinen und Organisationen vorgesehen. „Wir haben ein tolles Konzept erarbeitet“, meint Daniel Kienle. Doch offenbar ist die offene Ganztagesschule in der Schleglerstadt nicht gewünscht.

Das habe sich noch vor einigen Monaten anders angehört, sagt Jürgen Grein, der Rektor der Ludwig-Uhland-Schule. Als die Verwaltung die Idee im Frühjahr 2011 präsentiert habe, sei das Interesse auf Elternseite groß gewesen. Doch die erhofften Anmeldungen blieben aus. Daraufhin wurde der Starttermin auf Februar 2012 verlegt. Damals zeigte sich der Hauptamtsleiter Daniel Kienle zuversichtlich, dass sich bis dahin genügend Teilnehmer finden würden. Guter Dinge stellte die LUS im vergangenen November beim Regierungspräsidium einen Antrag auf die Genehmigung für die offene Ganztagesschule. Vor einigen Wochen kam die Absage. Damit ist eine Ganztagesbetreuung in Form einer offenen Ganztagesschule auf Eis gelegt.

Eine Gemeinschaftsschule wird es in den nächsten Jahren in Heimsheim ebenfalls nicht geben, sagt Daniel Kienle. Denn auch hierfür gebe es aktuell wohl keinen Bedarf. „Wir bleiben aber dran und werden dieses Thema immer wieder ansprechen“, so der Hauptamtsleiter. Dass die Arbeit und der Einsatz von Vereinen, Kirche und anderen Institutionen jetzt umsonst gewesen sei, findet Kienle keinesfalls. „Wir werden versuchen, die Angebote in die Hortbetreuung einzubauen.“

Die gibt es ab 2013. Dann bietet die Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis in den Räumen der Schule eine Hortgruppe an (wir berichteten). Die VHS und die Gemeindeverwaltung wollen auch hier die Vereine mit ins Boot nehmen. Das Angebot ist allerdings nur für die Grundschulkinder. Zumindest erst einmal. Eltern von Kindern ab Klasse fünf müssen also auch weiterhin ihre Sprösslinge an den Nachmittagen privat unterbringen. „Das ist aber auch in der Vergangenheit schon immer so gewesen“, betont Daniel Kienle.