Für das Areal Lailberg II werden neue Regenwasserkanäle gebaut. Davon sollen auch andere Gebiete profitieren. Der Gemeinderat beauftragt ein Ingenieurbüro mit den Planungen, einige sprechen sich für ein Rückhaltebecken aus.

Heimsheim - Wo es einen Bach oder viele Hänge gibt, kann zu viel Regen gerne mal zu Problemen führen. Heimsheim hat beides davon. Hochwasserschutz und verbesserte Entwässerung sind deshalb immer wieder ein Thema im Gemeinderat.

 

Vom neuen Baugebiet Lailberg II wird bald eine Regenwasserableitung bis zum Kotzenbach gebaut. Ergänzend dazu möchte die Stadt das angrenzende Gebiet ebenfalls an diese Ableitung anschließen. Davon würden zum Beispiel die Parkstraße und Teile der Pforzheimer Straße profitieren, die bei Starkregen sonst das Wasser vom Hang abbekommen.

Der Heimsheimer Gemeinderat hat nun in seiner jüngsten Sitzung entschieden, das Ingenieurbüro Klinger und Partner mit den Planungen zu beauftragen. Die Kosten für das Vorhaben liegen nach erster Schätzung bei rund 270 000 Euro.

Viel dunkles Wasser fließt in die Parkstraße

Das Projekt umfasst ausschließlich die zusätzliche Ableitung. „Alles, was die Entwässerung des Baugebiets Lailberg II betrifft, ist im Bebauungsplan enthalten“, erklärte Frank Kömpf vom Büro Klinger und Partner. Bei den anstehenden Planungen gehe es vorrangig um die Parkstraße.

„Das Problem ist, dass über das Außengebiet viel dunkles Wasser in die Parkstraße abfließt“, erklärte Kömpf im Anschluss an die Sitzung. Dem wolle man nun entgegenwirken. Dem Einwand aus dem Rat, dass sich das Problem verschlimmern könnte, wenn Lailberg II erst bebaut ist, widersprach er aber. Es gebe eine klare Vorgabe, dass aus einem bebauten Gebiet nicht mehr Wasser abfließen dürfe als aus einem unbebauten, erklärte er. Das sei folglich auch nicht der Grund für die Planungen. „Aber durch das Neubaugebiet haben wir die Möglichkeit, neue Kanäle zu verlegen, wir können also entsprechende Synergien nutzen.“

Die zusätzliche Entwässerung wird komplett unterirdisch verlaufen, es wird ein neuer Regenwasserkanal von der Parkstraße zum Kotzenbach verlegt. Zudem ist eine unterirdische Rückhaltung vorgesehen. Eben dieser Umstand, also dass sämtliche Maßnahmen nur unterirdisch stattfinden, betrachteten manche Ratsleute kritisch. „Ich sehe in den Plänen kein Rückhaltebecken“, monierte Walter Gommel von der Unabhängigen Wählervereinigung. „Alles wird nur in den Bach geleitet.“ Und das auch noch auf einem recht steilen Weg. „Wenn das nicht flacher geht, sehe ich da keine Verbesserung.“

Ratsmitglieder schlagen Rückhaltebecken vor

Auch Ralf Rüth (CDU) erkundigte sich nach einer möglichen Erweiterung des Projekts. In dem betreffenden Gebiet habe es in der Vergangenheit zum Teil massive Probleme gegeben. „Vielleicht sollte man ein Regenrückhaltebecken doch noch in Betracht ziehen“, merkte er an. Zumal es sich, wie Rolf Vetter von der SPD ergänzte, auch bei Flächen, die an Lailberg II angrenzen, um Bauerwartungsland handle.

Für ein Regenrückhaltebecken müsste die Stadt erst mit den betreffenden Eigentümern verhandeln. Angesprochen wurden diese noch nicht, erklärte der Bürgermeister Jürgen Troll auf Nachfrage aus dem Rat hin. „Bislang war ja noch nicht einmal raus, was wir eigentlich wollen.“ Mit dieser Frage wird sich fortan das Ingenieurbüro befassen. In welchem Zeitrahmen eine Umsetzung des Projekts möglich ist, konnte Frank Kömpf aber noch nicht sagen.