Henri Nannen, eine publizistische Größe in der alten Bundesrepublik, hat während des Zweiten Weltkriegs antisemitische Hetzsc­hriften produziert. Die hat der NDR jetzt publik gemacht. Der „Stern“ fremdelt mit seinem Gründer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Was Juristen ein Corpus Delicti nennen, ist in diesem Fall schändlich, hetzerisch, niederträchtig: antisemitische Zeichnungen, die einen dicken Juden zeigen, der sich über eine blonde Frau hermacht, oder einen, der Soldaten durch einen Fleischwolf dreht, aus dem dann Geld hervorquillt. Solche Flugblattmotive illustrieren die NS-Vergangenheit von Henri Nannen (1913 bis 1996) – einer prägenden Figur der deutschen Nachkriegspublizistik.