Vergangenheit
In der Landwirtschaft gilt es, den optimalen Ertrag zu erzielen. Mit gentechnischen Methoden wurden in den vergangenen Jahren Pflanzen optimiert: Die solchermaßen veränderten Pflanzen sind resistent gegen Unkrautvernichtungsmittel wie etwa Glyphosat. Veränderter Mais oder Soja überleben eine Giftdusche mit Glyphosat, während störendes Unkraut vernichtet wird. Eine andere Methode macht Nutzpflanzen immun gegen Schädlinge: Eingeschmuggelte Gene produzieren in der Pflanze ein Insektengift. Beispiel Genmais: dieser veränderte Mais bekämpft seinen Hauptschädling, den Maiszünsler, selbst. Durch ein eingeschleustes Bakteriengen kann die Pflanze einen Giftstoff namens Bt produzieren. Knabbert die Larve des Maiszünslers an einem solchen Mais, stirbt sie binnen weniger Tage.

 

Gegenwart
Die Diskussion über die grüne Gentechnik ist so alt wie die Forschung selbst. Mittlerweile ist es nahezu unmöglich, eine sachlich-wissenschaftliche Diskussion zu führen. Befürworter sehen in der grünen Gentechnik eine Chance, den Hunger in der Welt zu minimieren und weniger Insektizide und Pestizide einsetzen zu müssen. Kritiker warnen dagegen vor einer Manipulation der Natur, vor einer Art Freisetzungsversuch, dessen Folgen nicht eingeschätzt werden können und die irreversibel sind. Beispiel Genmais: nicht nur der Maiszünsler, auch andere Insekten und Schmetterlinge wie etwa das Tagpfauenauge und der Monarchfalter gehen zugrunde. Das Gift wirkt zudem auf Organismen im Boden oder Wasserbewohner – diese Ökosysteme werden gestört. Ähnliches gilt für den Einsatz von Glyphosat.

Zukunft
Im Auftrag der Grünen wurde vor kurzem eine Studie vorgestellt. die zu diesem Ergebnis kommt: Die Vorteile gentechnisch veränderter Pflanzen seien nicht von Dauer, so Studienleiter und Gentechnik-Gegner Christoph Then. Er hat sich vor allem in den USA umgesehen, weil dort solche Pflanzen großflächig seit vielen Jahren angebaut werden. Das Ergebnis: das Unkraut passt sich den veränderten Pflanzen an. 13 Unkrautarten gibt es mittlerweile, die resistent sind. Daher muss wieder häufiger gespritzt werden, zusätzlich sind andere Unkrautvernichtungsmittel erforderlich. Der Anbau von insektengiftproduzierenden Pflanzen führe, so Then, zu einem regelrechten Wettrüsten mit den Schadinsekten, die sich rasch an das Gift anpassen. Dadurch müssten die Felder erneut mit Pestiziden besprüht werden.