Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums weist die Vorwürfe der Bürgermeister und Regionalräte zurück.

Stuttgart - Ein ministeriales Kopfschütteln haben die beiden Bürgermeister von Weil der Stadt und Renningen und die Regionalräte ausgelöst. „Das, was sie fordern, ist schon längst in Planung“, lässt das baden-württembergische Verkehrsministerium ausrichten.

 

„Nicht auf das falsche Pferd gesetzt“

In einer Stellungnahme reagiert eine Sprecherin auf die in unserer Zeitung geäußerten Kritik zur Hermann-Hesse-Bahn und verweist auf das mit allen Beteiligten ausgehandelte Stufenkonzept. „Das war ein fachlich-sinnvoller und politisch-notwendiger Kompromiss“, erklärt sie. „Der Verkehrsminister hat also nicht von Anfang an auf das falsche Pferd gesetzt.“

Der frühere Landrat und heutige Regionalrat Bernard Maier (Freie Wähler) hatte eingeworfen, man hätte gleich die Elektrifizierung des Strecke nach Calw planen und auf die Diesel-Lösung verzichten sollen. „Für die S-Bahn-Lösung war das Land immer offen“, ergänzt die Ministeriums-Sprecherin. Allerdings müsse erst ein Gutachten bestätigen, dass die S-Bahn wirtschaftlich ist. Dieses Gutachten wird derzeit erstellt.

Freund der Hermann-Hesse-Bahn

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte sich mehrfach als großer Freund der Hermann-Hesse-Bahn gezeigt. Das Stufenkonzept als Kompromiss mit dem Kreis Böblingen ging auf seine Initiative zurück. Auch mit dem Nabu gab es eine erfolgreiche Vermittlung beim Streit um die Fledermäuse.