In Renningen stößt die Ankündigung von Batteriezügen auf der Strecke der Hermann-Hesse-Bahn auf ein entsprechendes Echo.

Renningen - Solange die Sprinter-S-Bahn S 62 zwischen Renningen und Weil der Stadt fährt, wird die Hesse-Bahn dort nicht verkehren. Diese Information ist seit etwa zwei Jahren bekannt und brachte viel Ruhe in das heiß umkämpfte Thema Hermann-Hesse-Bahn. Vor einigen Tagen hat das Verkehrsministerium außerdem bekannt gegeben: Für den Personenverkehr werden ausschließlich emissionsfreie und leise Batteriezüge eingesetzt. Für Kritiker des Projekts eine weitere sehr gute Nachricht. Auch wenn in einzelnen Punkten immer noch nicht das letzte Wort gesprochen zu sein scheint, ist das Echo auf die Entwicklungen der Hesse-Bahn im Kreis Böblingen, vor allem in Renningen, sehr positiv.

 

Kritiker von Batteriezügen angetan

Der Renninger Norman Polensky, Sprecher der ehemaligen Bürgerinitiative gegen eine Hesse-Bahn bis Renningen, ist jedenfalls sichtlich angetan: Denn nach dem ursprünglichen Konzept sollten nach der Inbetriebnahme der Hesse-Bahn im Jahr 2023 bis zu zehn Jahre lang Dieselzüge zum Einsatz kommen. „Diese sollten auch zwischen Weil der Stadt und Renningen pendeln, wenngleich dort bereits die leisen und sauberen S-Bahnen verkehren. Schmutzige und laute Dieselzüge wären dann ohne erklärbaren Sinn der S-Bahn lediglich hinterhergefahren“, erklärt er. „Gegen dieses Konstrukt gab es, nicht nur aus der Einwohnerschaft, massiven Widerstand. Die jetzt gefundene Lösung, von Anfang an emissionsfreie, innovative und batterieelektrische Züge einzusetzen, ist sehr zu begrüßen.“

„Dieselzüge sind auf einer neuen Strecke schwierig zu vermitteln“

Ähnlich sehen es der Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt, der außerdem für die Freien Wähler im Kreistag sitzt, und Bernhard Maier, ehemals Böblinger Landrat und Altbürgermeister von Renningen sowie für die Freien Wähler im Regionalparlament. „In der heutigen Zeit sind Dieselzüge auf einer neuen beziehungsweise wieder reaktivierten Bahnstrecke schwierig zu vermitteln“, findet Wolfgang Faißt.

Er schränkt aber auch ein: Die aktuelle Batterietechnik sei leider alles andere als klimaschonend, „wenn man den gesamten Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung betrachtet“. Ebenso wichtig werde es beim Betrieb der Bahn sein, dass der verwendete Strom nicht aus Kohlekraftwerken stammt. „Aber der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ja in vollem Gange.“

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Mit Hinblick auf die Sprinter-S-Bahn und die damit eingeschränkten Betriebszeiten der Hesse-Bahn zwischen Weil der Stadt und Renningen bleibt für Bernhard Maier jedoch weiterhin fraglich, wie sinnvoll der teure Umbau des Renninger Bahnhofs ist, wenn die Hesse-Bahn dort nur so selten verkehrt. Für die Hesse-Bahn muss dort nämlich ein neuer Bahnsteig gebaut werden. Bezahlen müssen dafür die Calwer. „Ob sie das wollen, bleibt ihnen überlassen.“