In Bad Hersfeld hat eine Feuerwehrchefin Vollbärte und Drei-Tage-Bärte den Kampf angesagt. Alle Träger von Atemschutzgeräten rief sie dazu auf, regelmäßig zum Rasierer zu greifen – aus Sicherheitsgründen.
Bad Hersfeld - Eine Feuerwehr-Chefin aus Hessen sagt Bärten aus Sicherheitsgründen den Kampf an. Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar aus Bad Hersfeld rief die Träger von Atemschutzgeräten dazu auf, regelmäßig zum Rasierer zu greifen. Vollbärte und Drei-Tage-Bärte seien zurzeit modern, aber: „Die Atemschutzmasken vertragen keine Gesichtsbehaarung, sie sollen ja dicht anliegen“, sagte die 43-Jährige dem HR-Nachrichtenportal „hessenschau.de“.
„Es hat schon Todesfälle wegen undichter Masken bei Bartträgern gegeben.“ Die Atemschutzgeräteträger sollten aber, so Dittmar, „ihr selbstgewähltes Ehrenamt von der Wertschätzung vielleicht doch etwas höher ansetzen als ihr Erscheinungsbild als modischer Hipster“.
Todesfälle wegen undichter Masken
Der Sprecher des Landesfeuerwehrverbands Hessen, Holger Schönfeld, sagte : „Die Vorschrift, dass die Träger von Atemschutzgeräten keine Bärte tragen dürfen, dient dem Eigenschutz.“ Sonst könnten durchdringende toxische Gase zu Gesundheitsschäden führen oder sogar töten. Wie groß das Bartproblem bei der Feuerwehr wirklich ist, vermag Schönfeld nicht zu sagen. „Aber da Bärte in Mode sind, kommt es immer mal wieder vor.“
Wer bei Übungen der Freiwilligen Feuerwehr mit einem Bart antritt, muss wieder nach Hause geschickt werden - und kann auch im Ernstfall nicht helfen. Darum geht es Tanja Dittmar bei ihrem Rasur-Appell.
Feuerwehrsprecher Schönfeld kommt die Haar-Problematik bekannt vor. „In den 1970er und 1980er Jahren hatten wir die Diskussion schon mal. Da gab es auch die Frage, wie lang man sein Haar tragen darf.“