Joy Asongazoh Alemazung ist Bürgermeister der kleinen Stadt Heubach im Ostalbkreis. Wie viele ächzt die Kommune unter dem Zuzug Geflüchteter. Dass die Stimmung zu kippen droht, ist für ihn besonders schmerzvoll.

Reportage: Akiko Lachenmann (alm)

Mitgefühl kann schnell in Missgunst umschlagen. Vor rund einem Jahr hat Familie Maier (Name geändert) aus Heubach im Ostalbkreis ukrainische Familien mit allem Notwendigen versorgt, bei den Gängen aufs Amt begleitet, Hilfsgüterkonvois in die Ukraine mitorganisiert. Heute muss ihr eigener Nachwuchs auf einen Kindergartenplatz warten. Die städtischen Einrichtungen sind rappelvoll, auch mit ukrainischen Kindern. „Diese Familie versteht die Welt nicht mehr“, erzählt der Heubacher Bürgermeister Joy Asongazoh Alemazung. „Sie fragen mich, ob die Stadt Flüchtlinge besser behandelt als die Bürger von Heubach.“