Ist die Augenhornhaut beschädigt, ist die Sehkraft gefährdet. Dann kann eine Gewebespende helfen. Doch wie genau verläuft eine Transplantation und wie gut kann das Sehen wieder hergestellt werden? Ein Besuch in der Gewebebank des Klinikums Stuttgart.

Es ist noch gar nicht so lange her, da konnte Karin König kein Fahrrad, kein Auto mehr fahren. Die Bücher, die sie unbedingt lesen wollte, blieben unberührt auf ihrem Nachttisch. „Ich konnte die Buchstaben nicht mehr entziffern“, sagt die 78-Jährige. Ihr Augenlicht drohte ganz zu verschwinden. Die Ärzte diagnostizierten eine vererbbare Augenerkrankung, bei der wichtige Zellen der innersten Hornhautschicht vermehrt absterben, sodass diese sich eintrübt. Als die Ärzte zu einer Transplantation dieser Gewebeschicht rieten, sagte König sofort zu: „Ich wollte endlich wieder sehen.“