Die Gerlingerin Steffi Schulze und ihre beiden Zwillinge Henrik und Jakob trauern um den Ehemann und Vater. Auch der Großvater der Vierjährigen ist kürzlich verstorben. Eine Freundin der Familie und die Hilfsaktion „Lichtblicke“ sammeln Spenden, um die Familie zu unterstützen.

„Es gibt Momente im Leben, die uns mit einer Welle der Traurigkeit und Verzweiflung überrollen“, sagt die Gerlingerin Janet Lechler. „Unsere Freundin Steffi steht gemeinsam mit ihren Zwillingen Henrik und Jakob vor dem schwersten Gang ihres Lebens: Sie müssen ihren geliebten Ehemann und Vater zu Grabe tragen“, schildert Janet Lechler. Angesichts dieser Tragödie hat sie eine Spendenaktion initiiert, um die 39-jährige Mutter und die beiden vierjährigen Zwillinge zu unterstützen.

 

Eine Woche vor Weihnachten musste Steffi Schulze ihren Ehemann Ralf mit starken Schmerzen ins Krankenhaus bringen. Die Diagnose, die die Ärzte stellten, war niederschmetternd: Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem bereits fortgeschrittenen Stadium. Dennoch durfte Ralf zu Weihnachten nach Hause zurückkehren, um die Feiertage im Kreise seiner Liebsten zu verbringen.

Die Festtage wurden jedoch von einer weiteren schmerzlichen Tragödie überschattet. Steffis Eltern waren zu Besuch, verabschiedeten sich nach einem schönen gemeinsamen Tag – und nur eine Stunde später erhielt die 39-Jährige die Nachricht, dass ihr Vater verstorben war. Die Welt schien stillzustehen, und die Familie musste sich mit der schmerzhaften Realität auseinandersetzen, dass auch Steffis Vater schwer krank gewesen war.

Die Trauer begann, und während Steffi Schulze versuchte, sich zu sammeln, wurde die Situation zuhause immer schwieriger. Der Zustand des Familienvaters verschlechterte sich rapide, und die Schmerzen waren unerträglich. Trotzdem kämpfte er bis zu seinem 60. Geburtstag am 2. Januar weiter. Nur zwei Tage später brach er zu Hause zusammen, und die Notärzte konnten nicht sicher sagen, in welchem Zustand sie ihn ins Krankenhaus bringen würden.

Allein mit vielen Fragen

Die beiden Zwillinge Jakob und Henrik wurden Zeugen von all dem und stellten Fragen, die die Mutter nur schwer beantworten konnte. Am 5. Januar erhielt sie den Anruf vom Krankenhaus, dass sie kommen müsse, um eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Ralfs Organe hatten versagt, und die Ärzte empfahlen, ihn gehen zu lassen.

Steffi stand Ralf bis zum letzten Atemzug bei. „Sie musste Abschied nehmen von der Liebe ihres Lebens, dem Vater ihrer erst vierjährigen Zwillinge, ihrem Weggefährten, dem Fels in der Brandung und ihrem besten Freund“, ist Janet Lechler erschüttert von dieser Tragödie. Seit diesem schicksalhaften Moment laste eine immense Verantwortung auf Steffis Schultern – allein für die Zwillinge da zu sein.

Mit tausend ungelösten Fragen stehe sie nun vor der Herausforderung, Jakob und Henrik beizubringen, was passiert ist, und gleichzeitig allein die Verantwortung für ihre Zukunft zu tragen. Finanzielle Sorgen und die Ungewissheit über die kommenden Tage belasten sie. Wie wird die Familie ohne Ralf zurechtkommen, nicht nur emotional, sondern auch finanziell? Diese Fragen quälen Steffi in einer Zeit, die von Trauer und Unsicherheit geprägt ist.

Die Menschen wollen helfen

„Angesichts dieser Tragödie wollen wir seitens des Kindergartens, den unsere Kinder gemeinsam mit Jakob und Henrik besuchen, und als Freunde die Familie nun in den schweren Stunden unterstützen“, sagt Janet Lechler auch im Namen des Elternbeirats der Kita. Die Kosten für die Beerdigung und die Unsicherheit der kommenden Monate belasten die Witwe zusätzlich zu ihrer Trauer.

Deshalb hat Janet Lechler nun auf der Internetplattform Go fund me einen Aufruf gestartet, um 15 000 Euro für die Familie zu sammeln. „Lasst uns gemeinsam helfen und Licht in ihre Dunkelheit bringen“, formuliert es die Initiatorin. Go fund me ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus Redwood City (Kalifornien), dessen Geschäftsmodell die Vermittlung von Spendengeldern über eine Internetplattform ist. Es macht individuelle Finanzierungskampagnen für Privatpersonen, Organisationen und Projekten in zahlreichen Bereichen möglich, darunter Medizin, Notfälle, Unternehmertum, Sport, Bildung und vielen mehr. Seit 2017 ist das Unternehmen mit Büro in Berlin und eigenem Team auch in Deutschland präsent.

Auch die Hilfsaktion „Lichtblicke“ wird zusätzlich zu dieser Spendensammel-Kampagne Steffi Schulze und ihre beiden Zwillingen Henrik und Jakob beistehen. Ziel dieser von den Leserinnen und Lesern der Leonberger Kreiszeitung mit Großzügigkeit getragenen Aktion ist es seit fast 30 Jahren, schnell und unbürokratisch Menschen aus der Region zu unterstützen, die unverschuldet in Not geraten sind.

LKZ-Aktion „Lichtblicke“

Volksbank Leonberg-Strohgäu
IBAN: DE94 6039 0300 0399 9990 00

Kreissparkasse Böblingen
IBAN: DE81 6035 0130 0008 9418 00