Bei der Aktion „Lichtblicke“ unterstützen unsere Leserinnen und Leser Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Das kann ganz schnell gehen.

„Oft reicht ein einziger Schicksalsschlag aus, um das Leben eines Menschen komplett auf den Kopf zu stellen“, sagt Nicola Michaelis-Ikrat. Die Leiterin der Abteilung Soziale Dienste bei der Stadt Leonberg, weiß nur zu gut, wovon sie spricht. Täglich kommen zu ihr und ihrem Team Menschen, mit denen es das Schicksal nicht immer gut meint. Hierzulande sind die sozialen Netze zwar engmaschig, doch auch hier fallen Menschen in oft schwierigsten Lagen durch und können nicht mit behördlicher Unterstützung rechnen.

 

Wenn die Lage hoffnungslos scheint, alle Wege irgendwie ins Leere laufen und sich nirgends ein Hoffnungstreifen abzeichnet, tut ein kleiner Hilfsanker gut. Besonders wenn der ganz deutlich zeigt, dass andere Menschen bereit sind, eine helfende Hand zu reichen.

Eine solche Hand bieten seit mehr als einem Vierteljahrhundert die Leserinnen und Leser als großzügige Partner der Leonberger Kreiszeitung über die Aktion „Lichtblicke“. Sie gilt hilfsbedürftigen Menschen im Altkreis, die unverschuldet in eine Notsituation geraten sind. Die Aktion „Lichtblicke“ ist eine Hilfe zur Selbsthilfe, damit die Menschen Tritt fassen für einen Neuanfang. Schicksalsschläge und Krankheiten werfen Menschen aus der Bahn. Gewalt in der Beziehung und Süchte zerstören Existenzen. Leider gilt auch: Wer alt ist oder Kinder hat, stürzt bisweilen schneller in die Armut ab. Es gibt viele Ursachen, warum Menschen in Not geraten. Dabei rutschen sie in einen Teufelskreis aus Bedürftigkeit, Obdachlosigkeit und Perspektivlosigkeit ab, aus dem sie sich womöglich nicht selbst befreien können.

Teufelskreis aus Bedürftigkeit und Perspektivlosigkeit

Oft sind die Menschen in ihrer Not von der Situation überfordert, Briefe werden nicht mehr geöffnet, Mahnungen stapeln sich, die Lage verschlimmert sich immer mehr. Wenn die Rente klein ist, ja sogar aufstockende Grundsicherung im Alter in Anspruch genommen werden muss, ist jede zusätzliche Ausgabe - ob das ein Ersatz für die kaputte Waschmaschine ist oder die zerbrochene Brille - ein finanzieller Kraftakt, den viele nicht stemmen können.

Kinder gehen ohne Frühstück zur Schule und haben weder Winterjacke noch warme Schuhe. Wenn Kinder nicht Kinder sein dürfen, werden sie auffällig, denn sie sind der Spiegel der Eltern. Gibt es Probleme in der Welt der Erwachsenen, zeigen Kinder mit ihren Auffälligkeiten, dass etwas nicht stimmt. Gerät das Familienleben aus den Fugen, wenn Streit und Gewalt den Alltag bestimmen, die Eltern und Kinder in physische, psychische und existenzielle Not geraten, greift die Familienhilfe des Waldhauses, das von „Lichtblicke“ gefördert wird. Gemeinsam mit der Lebenshilfe Leonberg und dem stationären Hospiz gehört das Waldhaus zu den großen Spendenempfängern.

Hilfsaktion wurde 1996 gegründet

Auch die Heime der Jugendhilfe Korntal, die von der Diakonie der evangelischen Brüdergemeinde getragen wird, erfahren eine substanzielle Hilfe. Hier fördert „Lichtblicke“ seit vielen Jahren die Freizeiten von fast 400 jungen Menschen, zudem werden auch Angebote finanziert, die sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen. Der journalistische Alltag erlaubt auch Blicke hinter die Kulissen – und da ist manch Unerfreuliches dabei. Das hat die Redaktion 1996 dazu bewogen, die Hilfsaktion „Kinder in Not“ ins Leben zu rufen, um über den Trägerverein „Bürger helfen“ schnell und unbürokratisch vor Ort helfen zu können. Später firmierte die Aktion in „Lichtblicke“ um, denn es stellte sich heraus, dass Notsituationen nicht altersabhängig sind. Auch älteren Menschen sollten einen Lichtblick im oft tristen und von Einsamkeit gezeichneten Alltag erfahren können.

Doch funktionieren kann die Aktion „Lichtblick“ nicht ohne Spender. Und so sind es jedes Jahr weit über 1000 großzügige Leserinnen und Leser, Vereine, Organisationen, Firmen, die je nach ihren Möglichkeiten einen Teil ihren Wohlstandes Menschen zukommen lassen, mit denen es das Schicksal nicht gut meint. Die Spendenbereitschaft der Leser ist sehr groß.

Viele Hilfsaktionen werden in der Adventszeit besonders aktiv. Doch „Lichtblicke“ steht das ganze Jahr über Menschen in einer Notlage bei. Denn Schicksalsschläge halten sich nicht an Jahreszeiten – und Hilfe muss oft schnell und unbürokratisch über die Bühne gehen. Trotzdem geben auch wir uns einen Starttermin. Immer zum Jahresende veröffentlichen wir Geschichten über Menschen in Not vor der eigenen Haustüre.

Die Geschehnisse werden anonymisiert dargestellt, hundertprozentig wahr sind sie gleichwohl. Diese Schicksale erfährt unsere Zeitung von der Stadtverwaltung, den Kirchen und anderen sozialen Trägern. Seit Jahren arbeiten wir vertrauensvoll mit den Einrichtungen zusammen und, damit alles seine Ordnung hat, auch mit dem Finanzamt.

Hilfsaktion „Lichtblicke“

Spendenkonten

Volksbank Leonberg-Strohgäu IBAN: DE94 6039 0300 0399 9990 00

Kreissparkasse BöblingenIBAN: DE81 6035 0130 0008 9418 00