Dass das Internet in Deutschland nicht das schnellste ist, ist allgemeinhin bekannt. Doch wie schneidet Deutschland im weltweiten Vergleich ab – und in welchem Land können die Menschen am schnellsten im Internet surfen?

Digital Desk: Philip Kearney (kea)

Egal ob für die Arbeit von Zuhause oder die Freizeitgestaltung – schnelles Internet ist für die meisten Menschen auf der Welt heutzutage unverzichtbar.

 

Ein Faktor, der die Internetgeschwindigkeit in den eigenen vier Wänden oder im Büro maßgeblich beeinflusst, ist der Internetanschluss. Die drei häufigsten Anschlüsse sind Glasfaser, VDSL und Kabel. Glasfaser ist dabei in der Regel der schnellste Anschluss.

Deutschland hinkt beim Glasfaser-Ausbau hinterher

Dennoch lag der Anteil des Glasfasers an allen stationären Internetanschlüssen in Deutschland bei der letzten Erhebung Ende 2022 durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei nur 9,17 Prozent.

Zum Vergleich: Im Nachbarland Frankreich hatten 56,7 Prozent der Wohnungen einen Glasfaseranschluss, in Südkorea sogar 88,04 Prozent.

Das zeigt, wie sehr Deutschland beim Glasfaser-Ausbau hinterherhinkt. Dies spiegelt sich auch im Ranking der Länder mit der höchsten Internet-Geschwindigkeit im Jahr 2024 wieder.

Für dieses hat das amerikanische Unternehmen Ookla, das unter anderem die Webseite Speedtest.net betreibt – mit dieser können Nutzer testen, wie schnell ihr Internet ist – die durchschnittliche Internet-Geschwindigkeit in 181 Ländern ermittelt.

52 Länder haben schnelleres Internet als Deutschland

Deutschland schafft es in dem Ranking nur auf Platz 53 – und verliert damit gegenüber dem Vorjahr sogar zwei Plätze. Die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit in Deutschland liegt demnach aktuell bei 92,84 Mbit/s. Das reicht oft nicht aus, um ruckelfrei Videospiele zu spielen oder Serien in höchster Auflösung zu schauen, wenn mehrere Personen gleichzeitig im WLAN sind.

Vor Deutschland liegen im Ranking der Länder mit dem schnellsten Internet viele europäische Staaten, etwa Frankreich (230,9 Mbit/s), Spanien (218,4 Mbit/s) und Polen (152,3 Mbit/s) – aber auch weniger entwickelte Länder wie Jordanien, Trinidad und Tobago und Vietnam, die allesamt nicht als IT-Hochburgen bekannt sind. Das schnellste Internet weltweit gibt es in Singapur (277,57 Mbit/s), gefolgt von Hong Kong (275,17 Mbit/s) und Island (268,72 Mbit/s). Hier ist das Internet im Durchschnitt rund dreimal so schnell wie in Deutschland. Die letzten drei Plätze belegen Syrien (3,48 Mbit/s), Afghanistan (2,95 Mbit/s) und Kuba (2,44 Mbit/s).